Nichts ist so sehr im dauernden Wandel wie die Technik. In jedem Bereich. Dass nun auch das gute alte Radio in einem Wandlungsprozess ist, führt die Einführung von DAB+ vor Augen, beziehungsweise Ohren. So wie die analogen Fernsehgeräte keine Bilder mehr zeigen, so werden auch unsere alten Radios, Stereoanlagen und Autoradios irgendwann nur noch rauschen, wenn sie nicht DAB+ tauglich sind. Besonders das Umrüsten im Auto kann teuer werden.
Aber es ist ein Fakt: DAB+ hat in Europa seinen Platz gefunden und so kommt auch bei uns die Stunde, wo wir keine Wahl mehr haben.
Im Gegensatz zum TV-Wandel von analog auf digital, ist natürlich der Mehrwert für viele nicht wesentlich.
Hoffen wir, dass die Sache medienpolitisch etwas bringt. Die Frequenzen sind nicht mehr kostbarstes Gut, das neue System ermöglicht eine grosse Nutzung. Neue Sparten-Sender können über DAB+ das Publikum erreichen. Es wäre schön, im Auto einen guten Easy Listening Sender zu haben. Ruhige Musik, News. Wie in den USA. Die Privatsender in Ehren: die Moderatoren geben sich Mühe und haben Mühe. Es wird – inklusive SRF 1 und 3 – viel Unsinn geredet und gesendet.
Nehmen wir also DAB+ positiv auf. Ich habe es auch nicht gebraucht, aber es ist seit Jahren beschlossen und wurde mit Unsummen von der SRG angeschoben. Denken wir über die neuen Möglichkeiten nach, die das System bietet. Vielleicht sind wir in einigen Jahren froh, ein grösseres Angebot zu haben und dem bekannten Einheits-Angebot der privaten Lokalsender entfliehen zu können. Denn mehr oder weniger klingen sie alle gleich.
Pierre Rothschild ist freier Medienunternehmer in Zürich in den Bereichen Filmproduktion und Presse.
Unsere Kolumnisten vertreten ihre eigene Meinung. Sie deckt sich nicht in jedem Fall mit derjenigen der Redaktion.
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31.07.2019 13:40 Uhr
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Denken wir doch positiv