05.08.2016

Fadeout

«Der komplette Hype entstand natürlich»

Ihr Pokémon-Video wurde zum globalen Viral-Hit: Alexander Meyer von der Basler Agentur Fadeout erklärt, inwiefern dazu Seedingaktionen nötig waren.
Fadeout: «Der komplette Hype entstand natürlich»
Wurde seit gestern auch von ausländischen Medien wie RTL und CNN belagert: Alexander Meyer von Fadeout. (Bild: zVg.)
von Claudia Maag

Herr Meyer, Ihr Video schlug ein wie eine Bombe. Wie kam es zum Viral-Hit?
Als digitale Kommunikationsagentur sind wir dauernd auf der Suche nach Trends, die sich viral nutzen lassen. Es muss ein gewisses Fieber da sein, das wir ausnützen können. Basel Tourismus hat sich zur gleichen Zeit mit dem Thema beschäftigt. Wir sind uns schnell einig geworden und so kam es dazu, dass wir in Basel den Spiess umdrehten und die Pokémon ihre «Revenge» bekommen haben.

Was heisst das für die Umsetzung?
Die Schwierigkeit bestand darin, auf der einen Seite virale Komponenten einzubauen und auf der anderen Seite die Ansprüche von Basel Tourismus zu berücksichtigen. Quasi «Basel is the place to be». Unser Kunde hat da Mut bewiesen – im Vergleich zu traditionellen Kampagnen gab es kein detailliertes Storyboard. Die Produktion wurde von der Idee bis zum Kampagnenstart innert fünf Tagen umgesetzt.

Wie hoch war das Budget?
Das Kampagnenbudget beinhaltet einen tiefen fünfstelligen Betrag.

In Anbetracht der weltweiten Resonanz also ein Schnäppchen?
Absolut!

Welche Rolle hat das «LikeMag» gespielt? Haben Sie dort Leistungen eingekauft?
Es wurden keine monetären Seedingaktionen benötigt. Der komplette virale Hype entstand 100 Prozent natürlich. Die Kanäle, der Inhalt und der Zeitpunkt haben perfekt gestimmt. Als Glücksbringer haben wir bei Youtube für 150 Franken Werbung gekauft, was uns etwa 1000 Views garantiert hatte. Dieses Ritual machen wir bei jeder viralen Kampagne.

Inwiefern kann man beeinflussen, ob ein Video viral geht?
Garantieren kann man es nie. Aber wir sind Digital-Spezialisten und wir glauben zu verstehen, wie die Mechanismen funktionieren. So versuchen wir, alle Komponenten zu berücksichtigen und auch die Erwartungen des Kunden zu bremsen. Es ist wie wenn man einen Schneeball in einen Hang wirft: Nicht aus jedem wird die grösste Lawine der Welt. Auf jeden Fall braucht der Kunde etwas Mut dazu.

Es scheint, als lief das Video hauptsächlich auf Facebook?
Der Fokus in der ersten Phase liegt auf Facebook. In der zweiten Phase wird YouTube mit der Berichterstattung der Weltpresse nachziehen. Mit den ganzen sonstigen Ablegern sind wir bereits bei über 80 Millionen Viewern.

Mittlerweile wird medial, z.B. der bz Basellandschaftlichen Zeitung, spekuliert, ob die Rechteinhaber wegen des Videos klagen könnten. Was sagen Sie dazu?
Wir waren uns der Fragen bewusst und kamen zum Schluss: Wir rechnen mit keinen rechtlichen Schwierigkeiten.

Falls doch, wie teuer könnte es Ihrer Meinung nach werden?
Nochmals, wir rechnen nicht damit.



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