28.01.2019

Europawahl

Facebook will Wahleinmischungen vorbeugen

Das soziale Netzwerk hat Instrumente gegen Wahlmanipulationen angekündigt. So werde bei politischer Werbung transparent gemacht, wer dafür gezahlt habe.
Europawahl: Facebook will Wahleinmischungen vorbeugen
Das Image von Facebook ist zurzeit angekratzt. Die Massnahmen sollen die EU-Kommission beruhigen, die im Hinblick auf die Europawahl im Mai Sorgen geäussert hatte. (Bild: Keystone/DPA/Christophe Gateau)

Facebook hat angekündigt, vor der Europawahl im Mai neue Instrumente einzuführen, um Wahleinmischungen vorzubeugen. Ab Ende März werde für politische Anzeigen bei dem Internetkonzern eine Autorisierung nötig sein, erklärte Unternehmenssprecher Nick Clegg am Montag. Ausserdem werde erkennbar sein, wer für die Werbung gezahlt hat.

Gemäss Facebook-Sprecher, einst britischer Vizeregierungschef, sollen die neuen Regeln sowohl für Werbung für bestimmte Kandidaten und Parteien als auch für Anzeigen zu «hochpolitisierten Themen wie etwa Einwanderung» gelten. Die Anzeige selbst und die Information, wer dafür gezahlt hat und wem sie angezeigt wurde, sollen bis zu sieben Jahre lang öffentlich zugänglich gespeichert werden.

Facebook wird kritisiert

Seit der US-Präsidentschaftswahl 2016 steht Facebook unter Druck: Die US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland eine koordinierte Manipulationskampagne zur Beeinflussung der Wahl führte – auch über die sozialen Netzwerke, allen voran Facebook. Es besteht der Verdacht, dass der Kreml auch bei mehreren Wahlen in Europa mitgemischt hat.

Vorwürfe dieser Art und eine Reihe von Datenpannen machen dem US-Unternehmen zu schaffen. Die nun angekündigten Massnahmen sollen insbesondere die EU-Kommission beruhigen, die im Hinblick auf die Wahl zum EU-Parlament Sorgen geäussert hatte. (sda/afp/as)



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