06.08.2020

Social Media

Google, Facebook und Twitter löschen Posts

Facebook und Twitter löschen falsche Botschaften von Donald Trump, Google löscht diverse YouTube-Kanäle.

Der amerikanische Internet-Riese Google hat nach eigenen Angaben mehr als 2500 YouTube-Kanäle gelöscht, die in Verbindung mit China stehen. Die YouTube-Kanäle seien zwischen April und Juni im Rahmen der laufenden Untersuchung über koordinierte Massnahmen zur Einflussnahme im Zusammenhang mit China entfernt worden, um Falschinformation auf der Video-Sharing-Plattform zu verhindern, teilte Google mit.

Es habe sich vorwiegend um «Spam mit unpolitischen Inhalten» gehandelt, aber ein kleiner Teil habe sich auch mit Politik beschäftigt. Die chinesische Botschaft in den USA reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Die Regierung in Peking hat in der Vergangenheit Vorwürfe der Verbreitung von Desinformation zurückgewiesen.

Auch Facebook und Twitter werden aktiv

Facebook und Twitter gaben ihrerseits bekannt, sie hätten Botschaften von US-Präsident Donald Trump zur Corona-Pandemie gelöscht. Bei der Veröffentlichung handle es sich um eine schädliche Falschinformation über das Virus, begründete Facebook die Massnahme.

Bei der Botschaft auf Trumps Seite handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führt Trump ins Feld, Kinder seien «fast immun» gegen das Coronavirus. Das Video enthalte «falsche Behauptungen», erklärte ein Facebook-Sprecher. Es verstosse damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften.

Twitter ging noch einen Schritt weiter und sperrte das Konto der Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump vorübergehend komplett. Das Unternehmen begründete die Massnahme am Mittwoch damit, dass eine dort platzierte Botschaft über die Immunität von Kindern falsche Informationen über die Corona-Pandemie enthalte. Am Mittwochabend war der Video-Ausschnitt mit Trump wieder gelöscht.

Facebook, YouTube, Twitter und andere Betreiber von Onlinenetzwerken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen irreführende und manipulative Inhalte auf ihren Seiten vor. Dies führte dazu, dass bereits mehrfach auch Botschaften Trumps entfernt oder mit distanzierenden Hinweisen versehen wurden.

Twitter versieht staatsnahe Konten mit Symbolen

Neu versieht Twitter eine Reihe von Nutzerkonten mit Verbindung zu Regierungen künftig mit Symbolen, um seinen Usern eine bessere Orientierung zu bieten. So würden kleine Flaggen ab sofort anzeigen, wenn es sich um den Account von Mitgliedern von Regierungen oder Spitzendiplomaten handele, teilte der Kurzmitteilungsdienst am Donnerstag mit.

Betroffen seien auch staatsnahe Medien sowie deren Herausgeber oder hochrangige Journalisten. Solche Medienkonten würden ab sofort von Twitter auch nicht mehr für andere Nutzer für Abonnements empfohlen. Beispielsweise führte das Unternehmen aus San Francisco die chinesische Staatsagentur Xinhua am Donnerstag mit dem Label «Staatsnahe Medien in China», das russische Medium RT bekam den Hinweis «Staatsnahe Medien in Russland».

Laut Twitter sollen die Massnahmen der besseren Einordnung von Informationen im öffentlichen Gespräch dienen. «Ein wichtiger Teil dieser Arbeit besteht darin, den Menschen einen Kontext zu bieten, damit sie fundierte Entscheidungen darüber treffen können, was sie sehen und wie sie sich auf Twitter engagieren.» (sda/reuters/afp/dpa/cbe)



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