Google hat den «Ads Safety Report 2022» veröffentlicht. Darin wird die Tätigkeit zur Verhinderung von böswilliger Nutzung der Werbeplattformen vorgestellt. Demnach hat Google im letzten Jahr über 5,2 Milliarden Anzeigen entfernt. Über 4,3 Milliarden Anzeigen wurden eingeschränkt und über 6,7 Millionen Konten von Werbetreibenden gesperrt. Dies entspricht einem Anstieg von zwei Milliarden entfernten Anzeigen im Vergleich zum Jahr 2021.
«Wir haben ausserdem die Schaltung von Anzeigen auf über 1,5 Milliarden Publisher-Seiten blockiert oder eingeschränkt und auf über 143'000 Publisher-Sites umfassendere Massnahmen auf Website-Ebene ergriffen», so Alejandro Borgia, Director und Product Management Ads Safety bei Google, in einem Blogpost. «Um unsere Richtlinien in diesem Umfang durchzusetzen, verlassen wir uns auf eine Kombination aus menschlichen Überprüfungen und automatisierten Systemen, die auf künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basieren. Dies hilft uns, Inhalte zu sortieren und Verstösse auf der ganzen Welt besser zu erkennen.»
2022 wurden bei Google 29 Richtlinien für Werbetreibende und Publisher hinzugefügt oder aktualisiert. Dazu gehörten die Ausweitung des Überprüfungsverfahren für Finanzdienstleistungen auf zehn weitere Länder, die Ausweitung der Schutzmassnahmen für Teenager und die Stärkung der Richtlinie zu politischen Inhalten.
Nutzerinnen und Nutzer vor Betrug schützen
Wie es im «Ads Safety Report 2022» heisst, nehmen betrügerische Aktivitäten weiter zu. Obwohl Betrug nicht nur in der digitalen Werbung vorkomme, könne er realen finanziellen Schaden anrichten. «Wir sind fest entschlossen, Betrug auf unseren Plattformen zu bekämpfen», so Borgia.
Ende 2022 und zu Beginn des neuen Jahres war Google beispielsweise mit einer gezielten Kampagne von Betrügerinnen und Betrügern konfrontiert. Diese haben Tausende von Konten erstellt, um Malware zu verbreiten, indem sie sich als beliebte Softwaremarken ausgaben. In diesem Beispiel habe Google schnell erkannt, wie Betrügerinnen und Betrüger ihre Malware verbreiteten, heisst es im Blog. Borgia: «Innerhalb eines Monats blockierten und entfernten wir zehntausende böswillige Werbeanzeigen und ergriffen Massnahmen gegen die Konten, die mit den bösartigen Anzeigen in Verbindung standen.»
2022 wurden insgesamt 142 Millionen Anzeigen wegen Verstössen gegen Googles Richtlinie zu Falschdarstellungen blockiert oder entfernt – ausserdem 198 Millionen Anzeigen wegen Verstosses gegen die Richtlinie zu Finanzdienstleistungen.
Bekämpfung von Fehlinformationen
In den letzten Jahren hat Google laut dem Blogpost «umfangreiche Massnahmen» entwickelt, um gegen Fehlinformationen und Falschaussagen vorzugehen. «Dazu gehören unsere Richtlinien gegen gesundheitsschädliche Angaben und nachweislich falsche Behauptungen, die das Vertrauen und die Teilnahme an Wahlen untergraben könnten. Wir haben auch eine branchenführende Richtlinie gegen das Leugnen des Klimawandels entwickelt», schreibt Alejandro Borgia.
2022 seien Anzeigen auf über 300'000 Publisher-Seiten blockiert und das Schalten von über 24 Millionen Anzeigen verhindert worden, die gegen diese Richtlinien verstossen hätten. Darüber hinaus seien mehr als 51,2 Millionen Anzeigen wegen unangemessener Inhalte wie Hassreden, Gewalt und gesundheitsschädlicher Angaben sowie 20,6 Millionen Anzeigen für gefährliche Produkte oder Dienstleistungen wie Waffen und Sprengstoffe blockiert und entfernt worden. Google hat ausserdem über 2,6 Millionen Anzeigen zu Wahlwerbung blockiert, die von Werbetreibenden stammten, die den erforderlichen Prüfprozess nicht abgeschlossen hatten.
Auch der Krieg in der Ukraine beschäftigte Google. «Wir haben Anzeigen verboten, die den Krieg ausnutzen, leugnen oder billigen», so Borgia. So seien 2022 mehr als 17 Millionen Anzeigen blockiert worden. Unabhängig davon wurden auf Googles Plattformen Anzeigen von mehr als 275 staatlich finanzierten Medienseiten der Russischen Föderation entfernt.
Mehr Transparenz
Der Blogpost endet mit der Ankündigung eines neues Transparenz-Tools. Borgia: «Mit dem Ads Transparency Center, einem durchsuchbaren Verzeichnis verifizierter Werbetreibender, die auf allen unseren Plattformen, einschliesslich Suche, Display und YouTube, werben, können Nutzerinnen und Nutzer nach einem bestimmten Werbetreibenden suchen und die Advertiser Pages anschauen.» (pd/cbe)