22.06.2011

Mobile Instant Messaging

Kann SMS nicht stoppen

Handy-Nutzer bleiben SMS treu.

Der Vormarsch von Instant Messengern am Smartphone kann der mobilen Text-Kommunikationsform Nummer eins nichts anhaben. SMS bleiben das Kurznachrichtenformat erster Wahl, obwohl sich die Userzahlen der Web-basierten Messaging-Anwendungen in den kommenden fünf Jahren verdreifachen werden, wie die Marktforscher bei Juniper Research juniperresearch.com aufzeigen. Insbesondere die Mobilfunkbetreiber dürften darüber erfreut sein, wenngleich viele Heavy-User doch auf die Kostenbremse steigen.

Mehr als 1,3 Mrd. Anwender senden sich bis 2016 gegenseitig Nachrichten über Instant Messenger. Auf die SMS-Nutzung hatte aber schon der Boom sozialer Netzwerke kaum Auswirkungen, wie Rafaela Möhl, Pressesprecherin beim Online-Tarifberater teltarif gegenüber pressetext verdeutlicht. Gerade junge Handy-Nutzer überbieten sich gegenseitig beim Kurznachrichtenversand. Trotz Alternativen wollen die meisten auch in Zukunft nicht auf SMS verzichten.

Die zunehmende Verbreitung von Smartphones, die weiter steigende Beliebtheit von Apps sowie Daten-Flatrates haben Instant-Messaging-Diensten auch auf mobilem Wege schnell zu einer großen Nutzerschaft verholfen. Ihre bevorstehende Verdreifachung führen die Experten auf neue Services wie Apples iMessage sowie das Wachstum bestehender Angebote wie Microsofts Windows Live, Skype oder den Yahoo Messenger zurück. Für die Anwender entstehen bei der Nutzung keine Kosten, sofern sie über ein Datenguthaben verfügen.

In der permanenten Erreichbarkeit liegt jedoch ein wesentlicher Vorteil von SMS gegenüber den Real-Time-Messengern. Während die klassischen Kurznachrichten ihre Empfänger unabhängig von Netz oder Mobilfunkgerät erreichen, können die unterschiedlichen Instant-Messaging-Dienste in der Regel nicht miteinander kommunizieren. Der Markt teilt sich damit auf die einzelnen Anbieter von Messaging-Apps auf.

Dennoch stehen laut Juniper Veränderungen in der mobilen Text-Kommunikation bevor. Mit 70 Mrd. Dollar werden die Umsätze aus SMS von oder zu einer Applikation - etwa automatisierte Nachrichten bei Finanztransaktionen oder Services wie dem Ticket-Einkauf - bis 2016 jene durch Nachrichten von Person zu Person übersteigen. Außerdem wächst die mobile E-Mail-Nutzung angesichts der zunehmenden Verbreitung von Geräten mit QWERTZ-Tastatur und großen Screens weiter. (pte)



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