21.08.2025

Swisscom

KI-Chatbot ausgebaut und für alle geöffnet

Die Plattform MyAI bietet zusätzliche Funktionen und ist neu auch ohne Telekom-Abo für alle zugänglich. Als Nächstes will Swisscom seinen KI-Assistenten mit weiteren Diensten des Unternehmens verknüpfen.
Swisscom: KI-Chatbot ausgebaut und für alle geöffnet
Eine Alternative zu den grossen KI-Plattformen: Swisscom baut seit Anfang 2025 seinen Chatbot MyAI kontinuierlich aus. (Bild: nil/cbe)

Ursprünglich lief der Test bis Ende Mai. Dann wollte Swisscom evaluieren, ob und wie sie den KI-Assistenten MyAI für Privatnutzer weiterbetreiben würde. Inzwischen ist klar: Es geht weiter. «MyAI befindet sich bis Ende Jahr weiterhin im Beta-Betrieb», erklärt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Und danach will Swisscom den Chatbot als reguläres Angebot weiterbetreiben.

Gegenüber der ersten Phase wurde das Angebot ausgebaut. Der Chatbot, der mit dem Sprachmodell Claude Sonnet 4 von Anthropic läuft, kann man nun auch mit hochgeladenen Dokumenten interagieren und im Web suchen. Das kommt offenbar gut an. «Erste Kundenfeedbacks haben gezeigt, dass Nutzer vor allem an solchen Features interessiert sind», heisst es.

Kostenpflichtig, aber günstiger als die Grossen

Gegenüber der ersten Testphase sind zwei weitere wichtige Anpassungen dazugekommen. Anfänglich konnten nur Swisscom-Kunden den KI-Chatbot nutzen. Inzwischen steht MyAI allen in der Schweiz wohnhaften Personen offen, sofern sie sich kostenlos ein Swisscom-Login anlegen. Neu gibt es neben dem kostenlosen Angebot mit begrenztem Nutzungslimit eine Bezahlversion mit erhöhtem, aber nicht unbegrenztem Limit. Bis Ende des Jahres bleibt auch «MyAI Pro» gratis. Danach kostet sie 14.90 Franken pro Monat und damit etwas weniger als die vergleichbaren Angebote der grossen Player, wie ChatGPT, Google oder Claude, die alle um die 20 Franken pro Monat kosten.

Swisscom will MyAI weiterentwickeln und um Funktionen erweitern, welche die internationalen Plattformen so nicht anbieten. Worum es sich dabei genau handelt, verrät das Unternehmen nicht. Nur so viel: Es handele sich um Angebote, «die direkt auf die Nutzerschaft in der Schweiz ausgerichtet sind und von den grossen Anbietern nicht unterstützt werden. Dies beinhaltet auch Integrationen in andere Produkte von Swisscom.» Als Beispiel nennt das Unternehmen personalisierte Empfehlungen von Filmen und Videos auf der Swisscom-Plattform Blue TV. Ebenso geplant sind lokale Wetterprognosen via Open Meteo.

Daten in Schweiz und EU gespeichert 

An den rechtlichen Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert seit dem Start Anfang Jahr. Nutzerdaten von MyAI bleiben bei Swisscom und werden nicht an Drittparteien, wie zum Beispiel Werbeanbieter, weitergegeben und auch nicht als Trainingsdaten für KI verwendet. Swisscom speichert und prozessiert die Daten in Rechenzentren in der Schweiz und in der EU. Weiter soll die Möglichkeit geboten werden, dass man als Nutzer alle Konversationen mit dem Chatbot und alle damit verbundene Daten löschen kann.


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