12.06.2020

Facebook

Testweise werden Wikipedia-Infos angezeigt

Das soziale Netzwerk will mit dem Einblenden von Artikeln den Kampf gegen Fake-News-Vorwürfe verstärken. Laut Facebook befindet sich das Wikipedia-Feature noch in der Testphase, wobei unklar ist, wie lange diese laufen wird.

Social-Media-Gigant Facebook testet derzeit das Einblenden von Wikipedia-Informationen bei Suchergebnissen. Bei bestimmten Themen zeigt die Website des Zuckerberg-Imperiums bereits jetzt auf der rechten Seite passende Einträge der Online-Enzyklopädie an. Mit dem neuen Feature will Facebook laut Social Media Today offenbar stärker gegen Fake-News-Vorwürfe vorgehen.

Das Wikipedia-Fenster auf Facebook zeigt nicht den ganzen Eintrag an, sondern nur eine kurze Zusammenfassung, beispielsweise eine Kurzbiografie bei Suchen nach Personen. User haben unter anderem bei Suchen nach US-Präsident Donald Trump sowie nach dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi Wikipedia-Fenster entdeckt. Hat die gesuchte Person einen Instagram-Account, zeigt Facebook auch einen Link dazu an.


Laut Facebook befindet sich das Wikipedia-Feature noch in der Testphase, wobei unklar ist, wie lange diese laufen wird. Die zusätzlichen Informationen sind sowohl auf der Desktop-Version als auch der mobilen Version und der iOS-App der Plattform sichtbar, allerdings möglicherweise nicht für jeden Nutzer.

«Die Wikipedia-Informationen sind ein guter Anhaltspunkt, aber Facebook wird dadurch nicht wasserdicht», sagt Social-Media-Experte Hendrik Unger im Gespräch mit Pressetext. «Es ist auf Wikipedia möglich ungeprüft viele unvollständige oder falsche Informationen in Artikel einzubauen. Facebook integriert momentan gerne automatisch aggregierte Daten. Anwender sollten hier vorsichtig sein und lieber mehrere Quellen suchen.»

Die neue Funktion ähnelt den «Knowledge Panels» von Google. Die Suchmaschine zeigt auch üblicherweise eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen über ein Ergebnis. Häufig stammen diese von Wikipedia. Facebook war in den vergangenen Jahren oft mit Fake-News-Vorwürfen konfrontiert. Das Einblenden von Wikipedia-Einträgen soll zumindest eine Gegenquelle zu Verschwörungstheorien und Fehlinformationen bieten. (pte/cbe)



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