25.08.2014

Ice Bucket Challenge

Auch die Schweizer Medienbranche übergiesst sich mit Eiswasser

Roger Federer, Verona Pooth und Helene Fischer haben es schon hinter sich. Nun hat die "Ice Bucket Challenge" auch die Schweizer Medienlandschaft erreicht. "Blick am Abend"-Chefredaktor Peter Röthlisberger hat sich genauso wie Roger Schawinski oder Ringer-CEO Marc Walder bereits einen Kübel kaltes Wasser über den Kopf geschüttet, weitere werden bestimmt noch folgen. Ob Facebook-Spielchen oder Wohltätigkeitsaktion, die ganze Welt amüsiert sich über die vielen Promis, die sich der Challenge stellen. Persoenlich.com zeigt die besten Videos der Schweizer Medienprominenz.
Ice Bucket Challenge: Auch die Schweizer Medienbranche übergiesst sich mit Eiswasser

Seit Wochen kursieren auf den sozialen Netzwerken Videos, in denen sich Promis einen Kübel mit eiskaltem Wasser über den Kopf schütten (oder schütten lassen). Nach diversen internationalen Grössen aus der Sport-, Polit- und der Showwelt, stellen sich nun auch die Schweizer Medien-Promis der Ice Bucket Challenge.

Ursprünglich soll die Challenge auf die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen. Ein Kandidat nominiert jeweils drei weitere, die wiederum jeweils 24 Stunden Zeit haben nachzuziehen, andernfalls 100 Franken an die ALS Association spenden müssen.

Peter Röthlisberger, "Blick am Abend"- Chefredaktor, brachte die Challenge in die Schweizer Medienbranche. Er nominierte die drei Rogers: de Weck, Schawinski und Köppel.

SRG-Generaldirektor Roger De Weck weigerte sich an der Challenge mitzumachen, wie Peter Röthlisberger berichtet. Und von Roger Köppel war bisher von nichts zu hören oder zu sehen, obwohl auch er von Roger Schwaniski nominiert worden ist.

Radiomacher Schawinski seinerseits liess es sich nicht nehmen, die Medienministerin Doris Leuthard höchstpersönlich zu nominieren. Von der CVP-Politikerin ist aber bisher kein Video im Netzt aufgetaucht, genau so wenig wie von Schawinskis anderer Nomination, dem CS-Chef Urs Rohner.

Auch Ringier-CEO Marc Walder stellte sich der Herausforderung. Er wurde von der deutschen Kommunikationswissenschaftlerin und HSG-Professorin Miriam Meckel, die am 1. Oktober ihre neue Stelle als Chefredaktorin der "Wirtschaftswoche" antritt, nominiert.

Walder wiederum nominierte den ehemaligen Fussball-Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld, UBS-Chef Sergio Ermotti und den deutschen FDP-Parteichef Christian Lindner.

Der Deutsche nahm die Challenge an, von Hitzfeld und Ermotti ist bisher nichts aufgetaucht.

Die ganze Challenge hat mittlerweile auch eine höchst tragische Komponente: Corey Griffin, ihr Erfinder, ist letzte Woche ausgerechnet bei einem Badeunfall tödlich verunglückt. Der 27-Jährige sprang laut Polizeiberichten am vorletzten Wochenende von einem Gebäude in das Hafenbecken von Nantucket in Massachusetts. Er konnte nur noch tot vom Grund geborgen werden.

Griffin initiierte die ganze Sache, da ein enger Freund von ihm selber seit Jahren an ALS leidet. Bisher seien laut der "Bild"-Zeitung vom Montag mehr als 45 Millionen Dollar Spendengelder in die Organisation ALS Association geflossen. Dies auch deshalb, weil viele Stars, darunter Roger Federer, Helene Fischer, oder auch Verona Pooth die Challenge annehmen, danach aber trotzdem einen Betrag an die Organisation überweisen.

Die "Ice Bucket Challenge" ist nicht das erste Spielchen, dass im Netz und auf den sozialen Netzwerken kursiert. Bereits vor einem halben Jahr machte eine Challenge die Runde, bei der man zu einem "Sprung ins kalte Wasser" aufgefordert wurde.

Auch damals wurde die Aktion primär als Spendenaufruf lanciert, um einem krebskranken Baby das Leben zu retten. Der Vorgänger-Aktion der "Ice Bucket Challenge" ging auf den sozialen Medien zwar genauso um die Welt, wurde aber von weniger Prominenten mitgetragen. Dafür ereigneten sich damals sogar Todesfälle, wie "die Welt" schreibt.

Die Mischungen aus Facebook-Spielchen und Wohltätigkeitsaktionen werden immer mehr zum Medienthema. Es gibt mittlerweile aber auch etliche kritische Stimmen, wie etwa "Bild"-Kolumnist Franz Josef Wagner, die sich über die Selbstinszenierung der Stars mockieren. Viele Prominente weigerten sich Eis über den Kopf zu schütten, nur um nicht spenden zu müssen. So entwickelte sich sogar eine Art Gegenbewegung, bei der unter anderem der Deutsche SPD-Poltiker Sigmar Gabriel betont, dass die Krankheit viel zu Ernst sei.

Solange die Aktion Klicks, "Likes" und Spendengelder in derartiger Höhe generiert, werden wohl noch etliche Liter Eiswasser fliessen. (ml)



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