12.05.2024

ESC

Das schreiben die Medien über Nemos Sieg

Kommentatorinnen und Kommentatoren der Medien im In- und Ausland zollen dem Sieg von Nemo am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) grossen Respekt. In Krisenzeiten könne Nemo das Beste sein, was dem Musikwettbewerb passieren konnte.

Der Tages-Anzeiger schreibt online, der ESC werde nicht nur wegen Nemos Sieg in die Geschichte eingehen, «das Motto des diesjährigen Eurovision Song Contest wirkte zeitweise wie ein Hohn in Anbetracht des politischen Gepolters, welches das musikalische Geschehen in Malmö übertönt hat». Mittlerweile sei «der prächtig aufbereitete Gesangswettbewerb zu einem Anlass herangewachsen, der das Zeug hat, Europa einen Abend lang zum Krisen- und Konfliktherd zu machen». Doch das stärkste und hoffentlich nachhaltigste Zeichen habe letztlich der Herzensmensch Nemo gesetzt.

Das Newsportal Watson schreibt, äussere Umstände hätten Nemos Sieg nichts anhaben können. «Dass bald einmal die Israel-Kontroverse den ESC dominierte, kam der Schweiz vielleicht gar zu Hilfe. Inmitten des Tohuwabohus über Pro-Palästina-Demos in Malmö, Brüskierungen der israelischen Sängerin Eden Golan (…), wollten Publikum wie Jurys am Ende einfach was Gutes gewinnen sehen.» Nemo habe das Super gemacht – «Maximum Respect.»

Für Blick.ch hat Nemo «ESC-Wahnsinn» in Malmö geboten. Es habe sich früh abgezeichnet, dass es Nemo weit bis vorne schaffen werde. Und für die Neue Zürcher Zeitung verkommt der ESC zur antiisraelischen Kundgebung, wie sie vor ein paar Tagen schrieb. Doch unpolitisch sei der Gesangswettbewerb nie gewesen.

«Musikalische Klasse»

Für die Weltwoche gewann Nemo ebenfalls verdienterweise. «Obwohl der Anlass im schwedischen Malmö in weiten Zügen an eine Mischung aus Kostümfest, Freakshow und Stresstest für die Gehörgänge erinnerte, setzte sich am Schluss die musikalische Klasse durch.»

Auch im Ausland kommentierten Medien den Schweizer Act. Die New York Times fand, die Proteste im Vorfeld des ESC hätten schliesslich klar dem Spektakel weichen müssen. Nemos Song lobte die renommierte Zeitung als «eingängiges Stück».

Das spanische Nachrichtenportal El Mundo war voll des Lobes: «Mit einer Meisterklasse in Gesangs- und Zirkusakrobatik» habe Nemo ganz Europa «erobert».

Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung wuchs «Nemo über sich hinaus». «Als Nemo, der kein Er und keine Sie ist. Einfach nur Nemo.» Für die italienische Zeitung La Repubblica war Nemos Song «The Code» eine «Ode an die Freiheit der Geschlechter».

Im politisch aufgeladenen ESC habe «am Ende das einzige angeblich rundum neutrale Land gewonnen», schrieb die Süddeutsche Zeitung, «mit einem Auftritt, der selbst viel Gleichgewichtigkeitsgefühl bewies». (sda/cbe)


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