Alessandro Reintges, Sie haben unter dem Namen Pukki das Lied «Klaus-Peter» aufgenommen. Was wollen Sie damit erreichen?
Ich habe gesagt, dass ich gerne einmal im Leben auf Mallorca oder beim Après-Ski auftreten würde. Aber ganz ehrlich, allein mit der Veröffentlichung des Songs habe ich mir jetzt schon einen kleinen Traum erfüllt. Diese Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen. Ab hier ist alles nur noch Bonus.
Wer ist Klaus-Peter?
Klaus-Peter ist ein fiktiver, etwas aus der Zeit gefallener Mann, der nicht besonders viel Spass an seiner Arbeit hat, von seinem Chef angeschrien wird und seinen Frust darüber viel zu oft in Alkohol ertränkt. Ziemlich ungesund, wenn Sie mich fragen. Klaus-Peter sollte seinen Lifestyle dringend mal überdenken.
Sie sind damit bereits in Zürich aufgetreten. Wie waren die Reaktionen?
Wenn ich darüber nachdenke, bekomme ich gleich wieder Gänsehaut. Die Liveshows haben alle meine Erwartungen übertroffen. Zuletzt war es am Züri Fäscht – ein Wahnsinn. Der Text zu «Klaus-Peter» ist in einer Après-Ski-Bar in Österreich eigentlich als Witz entstanden. Dass dann plötzlich Hunderte von Menschen vor mir stehen und meinen Song singen, ist so ein abgefahrenes Gefühl gewesen. Ich bin sehr dankbar, dass ich das mal fühlen durfte.
Sind die Zürcherinnen und Zürcher schlageraffin?
Soweit ich das beurteilen kann, bisher leider nicht. Aber ich versuche das natürlich zu ändern. Schlager für Menschen, die keinen Schlager mögen sozusagen.
Und die Werber?
Ich habe an den Liveshows durchaus auch ein paar Werberinnen und Werber aus anderen Agenturen im Publikum entdeckt. Ausserdem durfte ich spontan beim grossen Farner-Sommerfest auftreten. Zugegeben, die internationalen Gäste, die kein Deutsch sprachen, waren etwas irritiert. Und meine Kolleginnen und Kollegen bei Rod haben ja sowieso keine Chance, dem ganzen Wahnsinn zu entkommen. Sie ertragen es mit Würde.
Wie kamen Sie auf die Idee, ausgerechnet Schlager zu singen und keine Popmusik?
Die Menschen, die mich näher kennen, wissen, dass ich Schlager schon immer geliebt habe. Für die anderen ist es meist eine mittelschwere Überraschung. Im Büro läuft sehr oft Musik von Pur, Andrea Berg oder Matthias Reim. Klare und eingängige Texte begeistern mich einfach – in der Musik, genau wie in der Werbung.
Was kommt als Nächstes, der Auftritt am Ballermann?
Es würde mich schwer wundern, wenn ein Auftritt am Ballermann dieses Jahr noch klappen würde. Dafür war ich mit meinem Song wohl etwas zu spät dran. Jetzt kommt dafür bald das offizielle Video zum Song, das ich mit dem Regisseur Andrin Fretz umgesetzt habe. Im Video darf man sich auf einen zusätzlichen Twist des Songs und ein paar wirklich tolle Gäste freuen: Gülsha Adilji spielt die Frau von Klaus-Peter, Baschi und Dagobert haben ihr grosses Schauspieltalent bewiesen und neben Klaus-Peter an der Bar trinken Palma Ada und Lisa Christ. Sie können sich bestimmt vorstellen: Der Dreh war ein unglaublicher Spass. Und was danach noch passiert, liegt wohl in (Schlager-)Gottes Händen.
Was ist spannender: Chef einer Werbeagentur oder Schlagerstar?
Beides macht mir auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen wahnsinnig viel Freude. Das Präsentieren der eigenen kreativen Ideen vor Publikum bereitet mir aber in beiden Fällen besonders viel Vergnügen. Wissen Sie, Tiffany und mir ist es sehr wichtig, dass die Menschen von Rod neben der Arbeit noch ausreichend Zeit haben, ihren persönlichen Träumen oder Verpflichtungen nachzugehen. In meinem Fall ist das jetzt gerade der Schlager – ein ganz wunderbares Hobby.