17.09.2018

Frank A. Meyer

«Es kam aus heiterem Himmel»

Grosse Ehre für den Berner Journalisten Frank A. Meyer: Er wurde am Montag mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Wird er nun die deutschen Zustände «freundlicher» analysieren? persoenlich.com hat nachgefragt.
Frank A. Meyer: «Es kam aus heiterem Himmel»
Ein Schweizer Journalist erhält einen Deutschen Orden: Frank A. Meyer. (Bild: Ringier/Antje Berghäuser)
von Matthias Ackeret

Dem Ringier-Publizisten Frank A. Meyer wurde am Montag in Berlin das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Michelle-Jasmin Müntefering, die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, betonte, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier selbst – als damaliger Aussenminister –, angeregt habe, Frank A. Meyer diese Auszeichnung zu verleihen. Damit unterstreiche Steinmeier die Bedeutung, die er und viele andere seinem Wirken in Deutschland beimesse. Müntefering: «Es ist uns eine Ehre, Sie bei uns in Berlin zu haben».

Herr Meyer, herzliche Gratulation zu dieser Ehre. Fühlen Sie sich nun als Deutscher?
Die Begründung bezieht sich auf mein journalistisches und wohl auch persönliches Wirken in Deutschland wie in der Schweiz. Für mich sind die beiden demokratischen Kulturen politische Heimaten. Beide sind auch Europa im besten Sinne. Das vertrete ich und das beseelt meine Kolumnen und Reden. Die Ehrung berührt mich sehr, ja sie rührt mich. Und sie ermutigt mich in meinem Engagement als Bürger und Journalist.

Wie haben Sie von dieser Ehrung erfahren?
Vor einigen Wochen durch eine E-Mail des Auswärtigen Amtes. Es kam aus heiterem Himmel.

Wie verlief die Feier? Die Staatsministerin betonte ja, dass um Sie herum ein Netzwerk entstanden sei, das «jeden aus dieser Stadt berichtende Botschafter vor Neid erblassen lassen würde».
Es war ganz wunderbar. An der Feier waren meine Familie, aber auch enge Freunde aus der intellektuellen und politischen Szene Berlins dabei. So der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder, FDP-Chef Christian Lindner, der Historiker Heinrich August Winkler, aber auch Gäste aus der Schweiz wie Michael und Ellen Ringier oder Marco Solari. 

Wer hat Ihnen bis jetzt gratuliert?
Vor allem Kollegen. Das freut mich enorm.

Werden Sie die deutschen Zustände nun «freundlicher» analysieren?
Ich bin kein freundlicher Journalist. Eher bin ich bekannt für die Schärfe meiner Kritik. Aber immer gilt meine Loyalität den demokratischen Institutionen und meine Solidarität den Politikern, die sich der Demokratie verschrieben haben. Staatsministerin Müntefering betonte ja, dass ich ein Verfechter der streitbaren Demokratie sei. Das hat mich sehr gefreut. Die meyersche Perspektive, sagte sie in ihrer Rede, rege zum Nachdenken an.

 



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Kommentare

  • Robert Tobler, 18.09.2018 22:17 Uhr
    Ehre, wem Ehre gebührt – auch wenn mir seine Eitel- und Umständlichkeit nicht behagt. Aber als Journalist ist er wer!
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