06.08.2024

Viola Tami

«Geht man aufs Ganze, muss man Opfer bringen»

Die Fernsehmoderatorin und Schauspielerin wurde Schweizer Meisterin im Wakesurfen/Skim Style. Gegenüber persoenlich.com erklärt sie, wie sie den Sport mit ihrem Beruf vereinbart und wie der Titel ihr Leben nun verändert.
Viola Tami: «Geht man aufs Ganze, muss man Opfer bringen»
Hat für den Sport auf Jobangebote verzichtet: Viola Tami. (Bild: zVg)

Viola Tami, herzliche Gratulation zum Schweizer Meister im Wakesurfen/ Skim Style. Was bedeutet dieser Titel für Sie?
Vielen Dank. Dieser Titel bedeutet mir enorm viel. Ich habe mich letztes Jahr dazu entschieden, den Schweizer Meister anzupeilen und war bereit, alles dafür zu geben. Ich wollte ihn unbedingt. Vor allem wollte ich mir beweisen, dass es möglich ist.

Welchen Aufwand haben Sie für die Schweizer Meisterschaft betrieben?
Seit einem Jahr bin ich fast täglich eine Stunde auf dem Brett. Ich besuchte Trainingscamps im Tessin und trainierte in Dubai mit den Frauen-Profis. Ich musste viel aufholen, da meine Mitstreiterinnen den Sport schon um einiges länger betreiben und auch mehr Wettkampferfahrung mitbringen.

Welche Reaktion auf Ihren Titel hat Sie am meisten gefreut?
Meine Familie, meine Trainer der Wakeboard Academy und meine Freundinnen und Freunde – sie alle wussten, was mir dieser Sieg bedeuten würde. Ihre Freude und ihr Stolz waren für mich sehr berührend. Wie auch all die Nachrichten auf meinem Handy und auf Social Media. Es war was los in den letzten Tagen.

«Ich brauche das Gefühl des Vorankommens. Ich bin schon fast süchtig danach.»

Wie kamen Sie überhaupt zum Wakesurfen?
Per Zufall. Ich war komplett talentfrei bei meinem ersten Versuch. Aber irgendwie hat es mich gepackt. Das Rumkurven auf der Welle ist mir dann zu wenig geworden, da ich generell enorm schnell gelangweilt bin. Ich brauche das Gefühl des Vorankommens. Ich bin schon fast süchtig danach.

Was ist die Schwierigkeit beim Wakesurfen?
Ich fahre Skim Style ohne Finnen. Das heisst, man hat praktisch keinen Halt. Es fühlt sich an wie auf einem Eisfeld. Es braucht viel Zeit und Training, um das Brett zu beherrschen. Aber es macht unglaublich Spass.

«Ich habe in diesem Sommer Jobangebote abgelehnt.»

Wie lässt sich der ganze Trainingsaufwand neben Ihrem Job – Fernsehen, GlücksPost und Theater – und Ihrer Familie vereinbaren?
Das Verständnis und die Unterstützung meiner Familie waren in dieser Zeit sehr wichtig für mich. Ich habe mich letztes Jahr entschieden, mich so gut es geht auf den Sport zu konzentrieren und habe auch in diesem Sommer Jobangebote abgelehnt. Geht man aufs Ganze, muss man auch bereit sein, Opfer zu bringen. Da ich aber meine Arbeit oft selbst einteilen kann, ging das ganz gut.  Wenn ich jedoch ein paar Tage auf Dreh war, wurde ich nervös, weil ich das Gefühl hatte, so in einen Trainingsrückstand zu geraten. Hört sich crazy an, ich weiss.

Im Moment finden die Olympischen Spiele statt. Wäre dies auch noch eine Option in vier Jahren oder was sind Ihre konkreten Ziele?
Im Moment ist das Wakesurfen noch keine Olympische Disziplin. Aber wenn ich diesen Sport weiter auf diesem Niveau und auch international erfolgreich betreiben möchte, brauche ich Sponsoren, sonst wird das nicht möglich sein. Aber ich wäre bereit, alles dafür zu geben, um auch international oben mitzufahren.

Beruflich gesehen läuft es bei Ihnen auch gut. Was sind dort Ihre nächsten Projekte?
Nächste Woche fliege ich für zehn Tage nach Amerika. Wir drehen dort Ding Dong USA. Und im Herbst spielen wir zum letzten Mal die Kleine Niederdorfoper im Bernhard Theater.

Waren Sie heute Morgen bereits auf dem Wasser?
Klar, war ich heute wieder im Training. Wir haben meinen Final-Run angeschaut und an meinen Schwachpunkten gearbeitet.

Und die wären?
Ich muss schneller werden.


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