10.11.2018

Kurzfilmtage Winterthur

Hauptpreis geht an «Bigger Than Life»

Am Sonntagabend sind im Theater Winterthur die Gewinner des internationalen Wettbewerbs, des Schweizer Wettbewerbs und fünf weiterer Preise ausgezeichnet worden. Der Schweizer Preis geht an einen Animationsfilm.
Kurzfilmtage Winterthur: Hauptpreis geht an «Bigger Than Life»
Der Gewinner des Hauptpreises, Adnan Softić, befasst sich in seinem Kurzfilm mit dem Bauprojekt «Skopje 2014», mit dem die mazedonische Regierung eine neue Nationalidentität schaffen wollte. (Bild: zVg.)

An den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur ist der Hauptpreis des internationalen Wettbewerbs an «Bigger Than Life» (Italien/Mazedonien/Deutschland 2018) von Adnan Softić gegangen. Die Auszeichnung ist von der SRG mit 12'000 Franken dotiert.

Der Filmemacher, Autor und bildende Künstler befasst sich in seiner experimentellen Kurz-Dokumentation mit dem monumentalen Bauprojekt «Skopje 2014», mit dem die mazedonische Regierung eine neue Nationalidentität schaffen will. «Der Film zeigt Softić bemerkenswerte Beobachtungsgabe und bietet einen fundierten, aber zugleich auch humorvollen Zugang zu einer Absurdität unserer Zeit», wird die Jury in einer Medienmitteilung vom Sonntagabend zitiert.

Der mit 10'000 Franken dotierte Förderpreis ging mit «A Room with a Coconut View» (Thailand 2018) von Tulapop Saenjaroen ebenfalls an einen experimentellen Kurzfilm. «Das innovative Werk des thailändischen Regisseurs gleicht einer filmischen Collage, behandelt die Schnittstellen zwischen Geschichte, Technologie, Zeit und Inszenierung und fordert das Publikum zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst und dem Leben auf. Dies tut er mal ernst, mal mit einem Augenzwinkern», hiess es dazu.

Schweizer Preis geht an Animationsfilm

Den Preis für den besten Schweizer Film in der Höhe von 10'000 Franken, gestiftet durch Suissimage und SSA, übergab die Jury an «The Flood Is Coming» (Schweiz/Grossbritannien 2018) von Gabriel Böhmer. Der Animationsfilm des gebürtigen Zürchers ergründet die wachsende Sorge um den Zustand der Natur und unseren Platz darin. Als «eine zeitgenössische Fabel, in der ein neues Universum aus berauschenden Bildern und Klang geschaffen wird», beschreibt die Jury den Film.

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Beim ZKB Publikumspreis bestimmten die Zuschauer selber die Gewinnerin. Am meisten Stimmen und somit den von der Zürcher Kantonalbank mit 10'000 Franken dotierten Publikumspreis erhalten hat dieses Jahr der fiktionale Kurzfilm «Brotherhood» von Meryam Joobeur (Kanada/Tunesien 2018).

Kurzfilm über statistische Diagramme ausgezeichnet

Der ebenfalls ausserhalb des Wettbewerbs vergebene Postproduktions-Preis über 20'000 Franken, gestiftet von Cinegrell und Jingle Jungle, ging an Maja Gehrig, die mit «Onaniegramm» ein Projekt vorstellte, das auf einzigartige und extravagante Art statistische Diagramme und deren Wichtigkeit thematisiert und mit einem kritischen und zugleich verspielten Zugang das Spannungsfeld zwischen trockener Materie, Humor und Erotik auslotet.

Bereits am Donnerstag wurde im Rahmen des Schweizer Filmschulentages der Preis für den besten Schweizer Schulfilm verliehen. Die Auszeichnung im Wert von 5000 Franken, gestiftet von der SRG, ging an «Hamama & Caluna» (Schweiz 2018) von Andreas Muggli, produziert von der Hochschule Luzern.

Neue Leitung

Die Kurzfilmtage verzeichneten an den sechs Festivaltagen insgesamt 17'000 Eintritte. Für Remo Longhi war dies, nach sechs Jahren als Kaufmännischer Leiter und Co-Direktor, die letzte Ausgabe in seiner Funktion.

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An der Preisverleihung vom Sonntagabend im Theater Winterthur wurde sein Nachfolger offiziell bekannt gegeben: Die Wahl fiel auf Stefan Dobler, der in den letzten neun Jahren die Kurzfilmtage bereits in unterschiedlichen Funktionen unterstützt hat und das Festival, gemeinsam mit dem Künstlerischen Leiter John Canciani, in die Zukunft führen wird.

Die 23. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur finden vom 5. bis 10. November 2019 statt. (sda/pd/as)

 



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