25.08.2019

Tellfilm

Keine Fördergelder für «Blue my mind»-Promotion

Der Bund muss den Vertrieb des Films «Blue my mind» von Regisseurin Lisa Brühlmann in Deutschland nicht fördern. Das hat das Bundesverwaltungsgericht entscheiden. Das BAK hatte das Vertriebspotenzial des Films als «eher klein» beurteilt.
Tellfilm: Keine Fördergelder für «Blue my mind»-Promotion
Die Hauptdarstellerin, die 15-jährige Mia (Luna Wedler), steht vor einem überwältigenden Umbruch, der ihre ganze Existenz in Frage stellt. (Bild: frenetic.ch)

Um die Exportförderung des preisgekrönten Pubertätsdramas «Blue my mind» ein Rechtsstreit entbrannt, der bis vor Bundesverwaltungsgericht ausgefochten wurde, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Im September des letzten Jahres reichte die Tellfilm GmbH beim Bundesamt für Kultur (BAK) ein Gesuch um Exportförderung in Höhe von 31’364 Franken ein, um den Film in Deutschland zu fördern. Das BAK lehnte das Gesuch ab, die Produktionsfirma zog den Entscheid weiter.

Wie Stefan Jäger, Chef von Tellfilm, sagt, sei der Rekurs «im Auftrag und im Interesse des deutschen Verleihers» erfolgt. Offenbar waren die Verantwortlichen bei Meteor-Film, dem deutschen Verleiher, überzeugt, dass «Blue My Mind» in Deutschland durchstarten würde. In der Beschwerde verwiesen sie auf die Auszeichnungen beim Schweizer Filmpreis und auf Hauptdarstellerin Luna Wedler, die auf der Berlinale den Preis als «Shooting Star» erhielt.

Erfolge beim Schweizer Filmpreis

Das BAK beurteilte das Vertriebspotenzial des Films als «eher klein». Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte den negativen Entscheid des Bundes vollumfänglich.

Jäger von Tellfilm sagt in der «SonntagsZeitung», dass eine zusätzliche finanzielle Unterstützung hilfreich gewesen wäre, da der Arthouse-Kinomarkt in Deutschland noch umkämpfter sei als in anderen Ländern. Er fügt an: «Wir und der deutsche Filmverleih können das Gerichtsurteil aufgrund der sachlichen Begründung nachvollziehen und akzeptieren es vollumfänglich.»

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«Blue My Mind» ist ein Coming-of-Age-/Horrorfilm der Regisseurin Lisa Brühlmann aus dem Jahr 2017 mit den Schauspielern Luna Wedler, Zoë Pastelle Holthuizen, Regula Grauwiller und Georg Scharegg. Der Film gewann beim Schweizer Filmpreis in drei Kategorien: bester Spielfilm, bestes Drehbuch und beste Hauptdarstellerin. (pd/eh)



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Kommentare

  • Pierre Rothschid, 25.08.2019 11:00 Uhr
    Ob die Chancen eines Filmes gross oder klein sind, lässt sich mit Gewissheit nie sagen. Aber eines ist sicher: an so einer kleinen Summe scheitert der Verleih in Deutschland nicht. Man kann den Film an einen TV-Sender vor-verkaufen und hat das Geld. Ob man mit der genannten Summe in Deutschland weit kommt, muss man aber bezweifeln. Auch ein Art House Film muss mit 250 000 Euro angeschoben werden.
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