12.04.2018

World Press Photo 2018

«Krise in Venezuela» ist Foto des Jahres

Das Bild des in Mexiko stationierten AFP-Fotografen Ronaldo Schemidt ist ausgezeichnet worden.
World Press Photo 2018: «Krise in Venezuela» ist Foto des Jahres
«Krise in Venezula» des Fotografen Ronaldo Schemidt überzeugte die Jury des Wettbewerbs World Press Photo. (Bild: Keystone/EPA/Van Katwijk)

Das Bild eines in Brand geratenen maskierten Demonstranten in Venezuela des AFP-Fotografen Ronaldo Schemidt ist zum Welt-Pressefoto des Jahres gekürt worden. Schemidt hatte das Foto vergangenes Jahr während der Proteste in Caracas aufgenommen.

Das World Press Photo zeigt einen rennenden Demonstranten mit einer Gasmaske, der vom Kopf bis zum Saum seines T-Shirts grell leuchtende Flammen hinter sich herzieht. Der Demonstrant, ein 28-Jähriger namens Victor Salazar, war am 3. Mai 2017 in Flammen aufgegangen, als er mit anderen Demonstranten versucht hatte, ein Polizei-Motorrad zu zerstören und dessen Tank explodierte. «Ich fühlte die Explosion hinter mir und ich spürte die Hitze und in diesem Moment habe ich mich umgedreht und schon fotografiert, ohne zu sehen, was vor sich ging», sagte Schemidt. Salazar überlebte den Vorfall mit Verbrennungen ersten und zweiten Grades.

Die Jury-Vorsitzende Magdalena Herrera lobte während der Preisverleihung in Amsterdam, Schemidts Foto habe «eine unmittelbare Energie und Dynamik» und sei «sehr gut aufgebaut». Der 46-jährige Schemidt ist selbst Venezolaner, verliess das Land aber bereits vor 18 Jahren und lebt in Mexiko. Er wisse aber genau, «was Venezuela derzeit durchmacht», erklärte Schemidt.

In dem sozialistisch regierten Land herrscht eine schwere Wirtschaftskrise. Kritiker machen Staatschef Nicolás Maduro dafür verantwortlich, dem sie überdies die Unterdrückung der Opposition vorwerfen.

Insgesamt hatten sich mehr als 4500 Fotografen mit über 73'000 Fotos an dem Wettbewerb beteiligt. 42 Fotografen waren in acht Kategorien ausgezeichnet worden. (sda/dpa/cbe)

 



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