12.10.2021

Literatur

Mit Events die Sprachgrenzen überwinden

Das Literaturhaus Zürich hat es sich zum Auftrag gemacht, die vier Schweizer Landessprachen miteinander zu vernetzen.
Literatur: Mit Events die Sprachgrenzen überwinden
Das Literaturhaus Zürich übernimmt für die Veranstaltungsreihen «Cari Vicini» und «Ces Voisins inconnus» die Koordination, wie Konzeptarbeit und Anfragen an die Autorinnen und Übersetzer. (Bild: Zeljko Gataric)

Bereits seit 2003 gibt es dafür die Veranstaltungsreihen «Cari Vicini» und «Ces Voisins inconnus». «Wir machen das, weil die Mehrsprachigkeit die Literatur der Schweiz ausmacht», begründet Isabelle Vonlanthen gegenüber Keystone-SDA das Engagement des Literaturhauses Zürich für «Cari Vicini» und «Ces Voisins inconnus». Sie leitet am Literaturhaus Zürich diese beiden Projekte.

Die Idee dahinter ist, Autorinnen und Leser über die Sprachgrenzen hinweg miteinander ins Gespräch zu bringen, ausgehend von Übersetzungen. Dabei sind die Formate vielfältig. Es gibt Lesungen, beispielsweise mit den deutschsprachigen Autorinnen Ilma Rakusa und Dorothee Elmiger oder dem Autor Peter Stamm. Angeboten werden zudem Gespräche von Übersetzerinnen mit Autoren oder Spoken-Word-Anlässe.

Der Austausch funktioniert in verschiedenen Richtungen: Autorinnen aus der deutschen Schweiz bringen ihre ins Französische und Italienische übersetzten Bücher nach Lausanne und Genf, Chiasso und Lugano; Kollegen aus der Romandie, dem Tessin und Graubünden reisen nach Zürich. 

Das Literaturhaus Zürich arbeitet mit unterschiedlichen Partnern in den anderen Landesteilen zusammen. Im Tessin beispielsweise neben der Casa della Letteratura per la Svizzera italiana auch schon mit dem Monte Verità in Ascona oder dem Festival Chiasso Letteraria. In der Westschweiz besteht eine Kooperation mit dem Centre de traduction littéraire, der Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne, und der Bibliothèque de la Cité Genève.

Koordination beim Literaturhaus Zürich

Für «Cari Vicini» als auch «Ces Voisins inconnus» übernimmt das Literaturhaus Zürich die Koordination, wie Konzeptarbeit und Anfragen an die Autorinnen und Übersetzer. Die Oertli-Stiftung spricht einen jährlichen Beitrag und den Rest der Finanzierung übernehmen die verschiedenen Partner je nach Finanzkraft. 

Doch Vonlanthen räumt ein, dass es für die Veranstaltungen in den unterschiedlichen Sprachregionen «viel Überzeugungsarbeit und Kommunikation» brauche. Wenn Zusammenarbeiten schon länger existierten, wie etwa mit der Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne, dann «haben wir ein treues Stammpublikum». Einfacher sei es auch, wenn bekannte Autorinnen und Autoren auftreten. Aber insgesamt sei das Interesse des Publikums «unberechenbar». Beirren lässt sie sich davon jedoch nicht: «Die Schweizer Literatur zu vernetzen, ist uns eine Herzensangelegenheit», sagt Vonlanthen. (sda/tim)



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