24.04.2023

Kulturbotschaft 2025-2028

Mit Manifest gegen prekären Kulturjournalismus

CH-Intercultur fordert «griffige Massnahmen» zur Förderung der Kulturberichterstattung in Schweizer Medien. Dazu hat der Verein ein Manifest veröffentlicht, das schon mehr als 300 Personen unterzeichnet haben.
Kulturbotschaft 2025-2028: Mit Manifest gegen prekären Kulturjournalismus
Kunst, die nicht journalistisch reflektiert wird, verliert ihre Bedeutung: ein Kindertheater in Lausanne. (Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott)

Der Verein CH-Intercultur, der sich für Kulturkritik und für Information über kulturelles Schaffen und Leben einsetzt, nimmt die anstehende Vernehmlassung zur Kulturbotschaft des Bundes zum Anlass, um auf die prekäre Lage des Kulturjournalismus hinzuweisen.

Mit einem kürzlich in drei Sprachen veröffentlichten Manifest fordert die Lobbyorganisation: «Der Kulturjournalismus gehört in die Kulturbotschaft.» Das Dokument haben in den letzten Tagen bereits mehr als 300 Personen unterzeichnet, darunter zahlreiche Schriftstellerinnen, Theaterleute und Publizisten.

Diskussion über Aufgaben der Kulturpolitik

Im letzten August präsentierte Bundesrat Alain Berset die Eckpfeiler der Kulturbotschaft für die Jahre 2025 bis 2028. Darin fand der Kulturjournalismus keinen Eingang. Das will das Manifest mit seiner Forderung nun ändern. Die anstehende Vernehmlassung biete Gelegenheit zu einer Diskussion über die Aufgaben der Kulturpolitik. 

Bereits die Kulturbotschaft für die Förderperiode 2012–2015 habe festgehalten, dass «Informationsdefizite» den Zugang zur Kultur erschwerten, schreibt CH-Intercultur in seinem Manifest. Seither habe sich die Situation «noch einmal dramatisch verschlechtert». Um das zu ändern, hält es der Verein nicht für notwendig, neue Gesetze zu schaffen. Vielmehr brauche es einen neuen Willen und eine neue Praxis.

Ohne journalistische Reflexion bedeutungslos

Der Kultur fehle zunehmend ein Echoraum, «um den Kunstschaffenden die unabdingbare kritische Rückmeldung zu bewahren». Denn Kunst und Kultur, die nicht journalistisch reflektiert und so in die Gesellschaft getragen werden, verlieren ihre Bedeutung, hält CH-Intercultur weiter fest. (nil)




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