05.10.2007

Sony BMG

"Musik-Privatkopien sind Diebstahl"

Anwältin des Konzerns macht Kunden zu Kriminellen.

Das Label Sony BMG lässt mit einem besonders eigenwilligen Rechtsverständnis aufhorchen. Neulich erklärte Sonys Anwältin Jennifer Pariser, dass die Kopie eines gekauften Songs als Diebstahl anzusehen sei. Folgt man dieser Haltung, wäre wohl jeder durchschnittliche Konsument, der jemals eine MP3-Datei gegen Bezahlung heruntergeladen, eine CD gekauft hat und die Musik auf einen mobilen Player überspielt hat, inzwischen ein Krimineller.

Laut Pariser verdienten Musiklabels heute kein Geld mehr mit Touren, Radio oder Merchandising, was sie besonders anfällig für die negativen Auswirkungen von File-Sharing mache. Die Sony-Fürsprecherin fordert somit, dass jeder, der eine CD gekauft hat, noch einmal extra für einen Download bezahlen soll, falls er den Titel gerne auf seinem mobilen MP3-Player abspielen möchte.

Ob sich Pariser mit diesen Aussagen zu weit aus dem Fenster gelehnt hat oder Sony BMG tatsächlich diese Rechtsauffassung unterstützt und vertritt, bleibt vorerst noch offen. Bisher gab es hierzu keine Statements seitens des Labels. Zumindest scheint Pariser aber keine starke Rückendeckung in der Musikindustrie zu geniessen. Denn immerhin haben mittlerweile viele Labels von dem Kopierschutz DRM Abstand genommen und beginnen umzudenken, indem sie sich differenzierter mit den Themen Downloads, Kopien und File-Sharing auseinandersetzen. (pte)


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