22.03.2025

Schweizer Filmpreis

«Reinas» ist der beste Spielfilm des Jahres

Die Auszeichnung wurde am Freitagabend vom Bundesamt für Kultur (BAK) an einer Gala in Genf verliehen. Neben Regisseurin Klaudia Reynicke wurden auch ein Tschugger und ein Landesverräter geehrt.
Schweizer Filmpreis: «Reinas» ist der beste Spielfilm des Jahres
Regisseurin Klaudia Reynicke mit ihrem Quartz für den besten Spielfilm. (Bild: Keystone/Salvatore Di Nolfi)

«Reinas» fiel im Dezember zwar aus dem Rennen für den Ausland-Oscar, doch nun gibt es für das Coming-of-Age-Drama von Klaudia Reynicke eine Quartz-Trophäe für den besten Spielfilm. «Reinas» erzählt die Geschichte von zwei Mädchen, die mit ihrer Mutter wegen fehlender Aussichten während der politischen Unruhen in Peru zu Beginn der 1990er-Jahre aus Lima in die USA umsiedeln. Den meist abwesenden Vater lassen sie zurück. Für ihren Film hat die in Lugano lebende schweizerisch-peruanische Filmemacherin aus ihrer eigenen Lebensgeschichte geschöpft.

In einer weiteren Hauptkategorie wurde wenig überraschend Simon Baumanns Film «Wir Erben» als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Der Macher von «Image Problem» (2012) oder «Zum Beispiel Suberg» (2013) spricht im Siegerfilm mit seinen Eltern über den Hof, den diese ihren Kindern hinterlassen wollen. Der Film ist eine Diskussion über Geld, Wünsche und Erwartungen.

Zwei beste Darsteller

Gleich zwei Schauspieler können sich über den Schweizer Filmpreis für ihre Leistung freuen: David Constantin und Dimitri Krebs wurden beide als beste Darsteller ausgezeichnet. Zwei Preise in derselben Kategorie sind selten, es kann aber vorkommen, wenn die Nominierten gleich viele Stimmen von der Schweizer Filmakademie erhalten.

Constantin wurde für seine Leistung in der erfolgreichen Wallis-Krimi-Komödie «Tschugger - Der lätscht Fall» ausgezeichnet. Darin gibt er den draufgängerischen Polizisten Bax. Dimitri Krebs wurde für sein Schauspiel in «Landesverräter» geehrt. Er spielt darin den jungen St. Galler Ernst Schrämli, der während des Zweiten Weltkrieges wegen Landesverrates hingerichtet wurde.

Der Schweizer Filmpreis 2025 als beste Darstellerin geht an Laetita Dosch. In der Komödie «Le procès du chien», für die sie selber als Co-Autorin das Drehbuch geschrieben hat und mit dem sie ihr Regiedebüt gab, spielt sie die Anwältin Avril. Im tragischkomischen Film übernimmt sie den Fall eines Hundes, um zu verhindern, dass er eingeschläfert wird.

Die Laudatio hielt Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Vorsteherin des eidgenössischen Departements des Innern EDI.

Das sind alle Gewinnerinnen und Gewinner des Abends:

Bester Spielfilm: «Reinas» von Klaudia Reynicke (Alva Film Sàrl, Britta Rindelaub, Thomas Reichlin)

Bester Dokumentarfilm: «Wir Erben» von Simon Baumann (Balzli & Fahrer GmbH, Dieter Fahrer)

Bester Kurzfilm: «Las novias del sur» von Elena López Riera (Alina film Sàrl, Eugenia Mumenthaler, David Epiney)

Bester Animationsfilm: «Sans Voix » von Samuel Patthey (DOK MOBILE SA, Mark Olexa)

Bestes Drehbuch: «Der Spatz im Kamin» – Ramon Zürcher

Beste Darstellerin: Laetitia Dosch (Avril) in «Le Procès du chien»

Bester Darsteller: David Constantin (Bax) in «Tschugger - Der lätscht Fall» und Dimitri Krebs (Ernst Schrämli) in «Landesverräter»

Beste Nebendarstellerin: Rachel Braunschweig (Erna Gmür) in «Fiedas Fall»

Beste Filmmusik: «Les Paradis de Diane » – Marcel Vaid

Beste Kamera: «Electric Child» – Gabriel Sandru

Beste Montage: «Riverboom» – Kevin Schlosser

Bester Ton: «Der Spatz im Kamin» – Ramon Zürcher, Peter von Siebenthal, Balthasar Jucker

Bester Abschlussfilm: «Maman danse» von Mégane Brügger (École cantonale d'art de Lausanne)

Spezialpreis der Akademie: Oliver Keller, Stuntkoordinator in «Tschugger – Der lätscht Fall»

Ehrenpreis: Barbet Schroeder und Bulle Ogier, für ihr gemeinsames Lebenswerk

Die Nominationen wie auch die Gewinnerinnen und Gewinner werden von den rund 500 zahlenden Mitgliedern der Schweizer Filmakademie in einem anonymen Wahlverfahren bestimmt. Preisgelder werden für die Nominationen vergeben, für den Gewinn des Filmpreises werden keine zusätzlichen Geldbeträge ausgerichtet. (sda/spo)

 


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