21.05.2019

Holocaust-Retter

Sacha Wigdorovitz unterstützt Carl-Lutz-Doku

Der Schweizer Diplomat rettete Zehntausenden Juden das Leben. Das Studio Docmine hat für die Finanzierung einer Webdoku ein Crowdfunding lanciert.
Holocaust-Retter: Sacha Wigdorovitz unterstützt Carl-Lutz-Doku
Seine Eltern lebten in Budapest in einem Schutzhaus von Carl Lutz: Der Kommunikationsberater Sacha Wigdorovitz. (Bild: Screenshot)

Der Schweizer Diplomat Carl Lutz hatte in Budapest zehntausende Menschen vor dem Holocaust gerettet. Dennoch ist seine Geschichte kaum bekannt, schreibt Docmine in einer Mitteilung. Um das zu ändern will das Zürcher Studio zusammen mit dem Bündner Autor Daniel von Aarburg eine interaktive Web-Dokumentation über Carl Lutz produzieren, welche im kommenden Jahr veröffentlicht wird. Carl Lutz, dessen Verdienste die offizielle Schweiz zu Lebzeiten nie würdigte, würde 2020 seinen 125.Geburtstag feiern.

Um das Projekt zu finanzieren, läuft noch bis am 30. Mai eine Sammelaktion auf Kickstarter. Knapp 39'000 von den nötigen 60'000 Franken haben die Initianten bereits zusammen.


Einer, der Carl Lutz aufgrund seiner Familiengeschichte nie vergessen wird, ist der ehemalige «Blick»-Chefredaktor und Kommunikationsberater Sacha Wigdorovits. Sein Vater fand in Budapest während des Zweiten Weltkriegs Zuflucht in einem Haus, welches Lutz unter den Schutz der Schweizer Botschaft stellte. Wigdorovits’ Vater überlebte den Holocaust und fand später Zuflucht in der Schweiz.

«Wir erinnern uns gerne an Henry Dunant, aber wir sollten uns auch an die Personen erinnern, welche im 20. Jahrhundert die Schweiz menschlich gemacht haben. Und Carl Lutz hat eine solche humanitäre Verpflichtung wirklich vorgelebt», sagt Wigdorovits in einem für das Crowdfunding produzierten Video.

 

 

Bereits im Jahr 2014 hat Docmine eine Dokumentation über Carl Lutz sowie eine Videobook-App über den Schweizer Diplomaten veröffentlicht. «Mit einer für alle kostenlos zugänglichen Webstory wollen wir im kommenden Jahr Carl Lutz’ unglaubliche Story einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen», sagt der Geschäftsführer von Docmine, Patrick M. Müller, zur Initiative.

Die Unterstützer der Kickstarter-Kampagne können aus einer Vielzahl von Belohnungen auswählen. Sacha Wigdorovits hat sich für ein Skype-Gespräch mit Agnes Hirschi, Carl Lutz’ Stieftochter, entschieden. In einer Videoschaltung hat er ihr seine bewegende Familiengeschichte erzählt. (pd/wid)

 



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