29.06.2022

Tschutti Heftli

Ukrainische Künstlerinnen zeichnen Spielerinnen aus Portugal

Weil die Uefa das russische Nationalteam von der EM der Frauen ausgeschlossen hat, treten Spielerinnen aus Portugal zum Turnier an. Die Macherinnen und Macher der «Tschutti Heftli» haben mit Sammelbildern darauf reagiert.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wirkt sich auch auf die Fussball-EM der Frauen aus, die in gut zwei Wochen in England beginnt: Am 2. Mai gab die Uefa bekannt, dass das russische Frauenteam vom Turnier ausgeschlossen wird. Nachrücken darf das portugiesische Nationalteam, das den Russinnen in der EM-Qualifikation unterlegen war.

Das «Tschutti Heftli»-Sammelalbum und die Sammelbilder waren zum Zeitpunkt des Uefa-Entscheids längst gedruckt und bereits seit rund einem Monat im Verkauf. Rechtzeitig zum EM-Anpfiff präsentiert nun aber der Luzerner Verein Tschutti-Heftli – der bereits zum achten Mal seit 2008 ein künstlerisches Fussball-Sammelalbum herausgibt – ein Update für alle Sammler und Fans des «Tschutti Heftli»: Ab sofort gibt’s den Ersatz-Bilderbogen mit dem portugiesischen Team, ausserdem eine Portugal-Doppelseite, die ins Album gelegt werden kann. Beide Bögen sind bestellbar unter www.tschuttiheft.li. Sie werden noch vor EM-Beginn ausgeliefert.

Plattform und Unterstützung für ukrainische Künstlerinnen

Gestaltet wurden die portugiesischen Spielerinnen, das Wappen und der Coach von sechs Zeichnerinnen und Grafikerinnen und Grafiker aus der Ukraine. Sie alle hatten sich vor rund fünf Jahren am Gestaltungswettbewerb beteiligt, mit dem das «Tschutti Heftli» Illustratorinnen und Illustratoren für das WM-Sammelalbum von 2018 suchte. Der Verein Tschutti-Heftli kontaktierte sie erneut, mit dem Ziel, Kunstschaffenden in der kriegsversehrten Ukraine eine Plattform zu geben und sie mit einem Honorar finanziell zu unterstützen.

DEF_Stickerbogen_Portugal

Ebenfalls auf dem Bilderbogen befindet ein Friedens-Sticker von Alexander Dubowsky – der ukrainische Cartoonist aus Dnipropetrowsk zeichnete für das WM-Sammelalbum von 2018 die polnische Nationalmannschaft.

Zudem ist auf dem Bogen ein Sticker, der Ada Hegerberg zeigt: Die ehemalige Weltfussballerin führt das norwegische Aufgebot an der Frauen-EM an und war Thema des Gestaltungswettbewerbs, mit dem der Verein Tschutti-Heftli Illustratorinnen und Illustratoren für das aktuelle Sammelalbum suchte.

Portugiesische Aufstellung: approved by Sereina Degen

Das für Russland nachrückende portugiesische Nationalteam ist auch
für die Schweiz von Bedeutung: Am 9. Juli 2022 treffen die Frauen beider Teams im Leigh Sports Village aufeinander. Die portugiesische Auswahl, die das «Tschutti Heftli» neu zeichnen liess, dürfte dabei ziemlich genau der portugiesischen Aufstellung entsprechen: Sie wurden abgesegnet durch Sereina Degen, Frauenfussball-Spezialistin und Sportredaktorin bei Fernsehen SRF.


«Tschutti Heftli» will Frauenfussball sichtbarer machen

Mit dem «Tschutti Heftli»-Sammelalbum für die 13. Fussball-EM der Frauen in England feiert der Verein den Frauenfussball, dargeboten auf höchstem Niveau im Mutterland des Fussballs – und leistet einen Beitrag dazu, dass kickende Mädchen und Frauen in der Öffentlichkeit die Sichtbarkeit erhalten, die sie verdienen.

Knapp 300 Sticker gibt es zu sammeln, zu tauschen und einzukleben, gestaltet über 20 Illustratorinnen und Illustratoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Ukraine und dem Iran. Die Künstlerinnen und Künstler wurden Ende 2021 in einem Illustrationswettbewerb erkoren. Die Sammelbilder sind an mehreren Ver-kaufsstellen in der ganzen Schweiz erhältlich, sowie unter www.tschutti- heft.li. Eine Tüte mit 10 Sammelbilder kostet 2 Franken, das Sammelalbum 4.90 Franken.

DEF_Portugal_Seite_15

Finanzielle Unterstützung für Mädchen- und Frauenfussball

Ein Teil des Erlöses geht an den Förderverein Florijana Ismaili in Emmen- brücke, der sich schweizweit unter anderem mit Fördertrainings für den Mädchen- und Frauenfussball einsetzt. Der übrige Verkaufsertrag dient zur Deckung der Produktionskosten. Die Künstlerinnen und Künstler arbeiteten für einen symbolischen Betrag, der über eine Crowdfundig-Aktion zusammenkam. (pd/mj)



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