30.11.2006

Euro Disney

Zuger Investoren wollen Freizeitpark übernehmen

Feindliches Angebot angekündigt.

Die in Zug ansässige Firma Center-Tainment will den angeschlagenen Pariser Freizeitpark Euro Disney übernehmen. Analysten reagierten äusserst skeptisch und verwiesen auf die hohen Schulden des Parks und das Ausbleiben einer öffentlichen Offerte.

Die seit September in Frankfurt kotierte, aber selbst bei Händlern kaum bekannte Center-Tainment kündigte am Donnerstag an, ein feindliches Angebot zu lancieren. Demnach sollen sich die Kleinaktionäre von Euro Disney an einer Palastrevolution beteiligen: Center-Tainment will mindestens 50,01 Prozent des Parkbetreibers erwerben, der an der Börse 350 Mio. Euro wert ist.

Euro Disney ist mit 1,6 Mrd. Euro verschuldet. Sie betreibt in der Nähe von Paris das einzige Disneyland in Europa. Euro Disney schrieb im Geschäftsjahr 2005/06 Verluste von 73,1 Mio. Euro, obwohl die Zahl der Besucher um 4,1 Prozent auf 12,8 Millionen stieg.

Die Situation für die Kleinaktionäre sei unbefriedigend, sagte Werner. Heute werde der Betrieb durch eine Gesellschaft wahrgenommen, die zu 100 Prozent der US-Gruppe Disney gehöre. "Dieser Betreibergesellschaft stehen jährlich hohe Millionenentschädigungen zu, die den Aktionären von Euro Disney entgehen." Dieser Vertrag soll neu ausgehandelt werden. Gegebenenfalls werde man getrennte Wege gehen. Werner erwartet "sehr harten" Widerstand des Managements und von Disney, schliesslich solle das Management mit eigenen Leuten besetzt werden.

Fragezeichen hinter zweitem Grossaktionär

An der seit Jahren ums Überleben kämpfenden Euro Disney Holding hält die Walt Disney Company mit 39,8 Prozent den Löwenanteil. Ein grosses Mitspracherecht über die Zukunft des Parks dürften aber auch die Gläubigerbanken haben.

Center-Tainment stehe vor der "Bildung von Kooperationen mit grösseren Aktionären". Ob damit auch der weitere Grossaktionär, der saudische Prinz El Walid und dessen 10-prozentige Beteiligung gemeint sind, blieb offen. Werner sagte auf die Frage, ob an seinem Unternehmen auch arabische Investoren beteiligt seien, dies sei "möglich".



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