07.01.2020

Platzspitzbaby

Zürichs dunkles Kapitel als Kinofilm

Am Mittwoch feiert der Film «Platzspitzbaby» in Zürich Weltpremiere. «Der Film ist eine Wucht», schreibt SRF. Die Produktionsfirma C-Films hat begleitend gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Luzern umfassendes Material für Schulklassen entwickelt.

Der «Needle Park» beim Zürcher Hauptbahnhof und später der Letten als Treffpunkt für die riesige, offene Heroin-Szene: Dieser Ort in den 1990er-Jahren ist Schauplatz eines Kinofilms, der am Mittwoch in Zürich Premiere feiert. Mit «Platzspitzbaby» komme ein beeindruckendes Zeugnis ins Kino. «Endlich, mag man sagen. Der Film ist eine Wucht», urteilt SRF in einer ersten Rezension auf srf.ch. «Selbst als Zürcher, der diese Zeit als Kind miterlebt hat, ist es schwierig, sich vorzustellen, dass die Stadt einmal Synonym für einen dreckigen Drogenmoloch war», schreibt SRF-3-Filmspezialist Lazlo Schneider.

«Schauspielerische Glanzleistungen»

Der Film ist inspiriert durch den Autobiografie-Bestseller von Michelle Halbheer. Halbheer erzählt von ihrer Kindheit als Tochter einer Heroinsüchtigen in Zürich, die vor allem auf dem Platzspitz beim Landesmuseum verkehrte. Regisseur Pierre Monnard («Wilder») hat diese Geschichte nun verfilmt.

Die beiden Protagonistinnen Mia (Luna Mwezi) und ihre Mutter Sandrine (Sarah Spale) lieferten schauspielerische Glanzleistungen, so der SRF-Rezensent. «Platzspitzbaby» sei «eine Bombe von Film»: bedrückend, aufwühlend, Hoffnung erweckend und dann wieder niederschmetternd. Er lebe von der Dunkelheit, die Regisseur Monnard im Zürich der 90er-Jahre zeigt – vor allem aber von Sarah Spale und Luna Mwezi, die sich beide «als absoluter Glücksgriff herausstellen».

Der Trailer:

 

Der Titelsong:

Die Produktionsfirma C-Films («Zwingli», «Schellenursli», «Verdingbub») hat die Veröffentlichung des Films wiederum zum Anlass genommen, gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Luzern umfassendes Material für Schulklassen zu entwickeln. Insgesamt sind es neun Kurzfilme, die sich an Jugendliche richten.

Die SRG hat «Platzspitzbaby» co-produziert. Sie unterstützt den Schweizer Film mit jährlich 27,5 Millionen Franken.


cover



«Platzspitzbaby» läuft regulär ab dem 16. Januar 2020 in der Deutschschweiz im Kino. (eh)

 



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Kommentare

  • Susanna Frischknecht, 12.01.2020 20:37 Uhr
    Vorpremiere: Der beste Film seit Jahren. Die beiden Hauptdarstellerinnen sind Klasse. Vor allem zu erwähnen ist der Regisseur. Ohne Gewaltszenen, z.B. mit der Polizei zu zeigen, schaltet er im Zuschauer das Kopfkino ein. Die Spannung ist gegen Ende kaum auszuhalten. Die Tränen kamen mir erst später. Grandios! Dieser Film ist Kunst!
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