02.05.2020

Roger Schawinski

Zustimmende Kritik für Dokfilm

Der Film von Michael Bühler, der am vergangenen Donnerstag ausgestrahlt wurde, bekommt in den Medien gute Reaktionen. Nur eine Frage konnte der Film nicht beantworten: Warum bloss nimmt der 74-Jährige die Absetzung seiner Sendung so persönlich?
Roger Schawinski: Zustimmende Kritik für Dokfilm
Ausschnitt aus dem Film: Roger Schawinski in der Bahn auf den Pizzo Groppera. (Bild: SRF)
von Matthias Ackeret

Der Dok-Film über Roger Schawinski von Michael Bühler, der am vergangenen Donnerstag im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wurde, stösst auch in den Medien auf Resonanz. In der Schweiz am Wochenende schreibt Chefredaktor Patrik Müller unter dem Titel  «Diesen Schawinski werden wir noch vermissen»: «Der Dok-Film gelang. Er brachte nicht nur Bekanntes, etwa Schawinskis Rolle als «Kassensturz»-Erfinder und Begründer des privaten Radios und Fernsehens, sondern auch Neues.

Zum Beispiel, dass Schawinski seinen Ehrgeiz damit erklärt, er habe seinen kleingewachsenen Vater (155 cm) rehabilitieren wollen, dem im Leben vieles verwehrt geblieben sei. Nur eine Frage konnte der Film nicht beantworten: Warum bloss nimmt der 74-Jährige die Absetzung seiner Sendung so persönlich? Warum sagt er: «Das ist ein weiterer Schritt in die Bedeutungslosigkeit»? Hey, Roger! Du machst auf deinem Radio 1 jeden Tag zwei Stunden Talk-Radio zu Corona. Schreibst Bücher. Und vor allem: Du bist eine lebende Legende.

Zu viel verlangt vom Leutschenbach

Im Tages-Anzeiger würdigt Linus Schöpfer das SRF-Portrait, vermisst aber den Hinweise auf die beiden umstrittenenen Talksendungen mit der deutschen Edelprostituierten Salomé Balthus und den Schweizer Kabarettisten Andreas Thiel. Trotzdem ist Schöpfer vom Resultat des Films sehr angetan: «Roger Schawinski» ist ein erstaunlich unterhaltsamer Film über einen, den man eigentlich schon zu kennen glaubte. Langfädig wirkten einzig die Passagen zu Schawinskis Zeit als Radiopirat. Bekannte Bilder, bekannte Slogans.»

Eine Frage stellt sich der Tagi-Kritiker nach 40 Jahren:  «Wie konnte es eigentlich sein, dass sich Hunderttausende für den Erhalt eines Privatradios einsetzten? Dass Schawinski-Fans zuhauf protestierten, auf die Strasse gingen, ja sogar Räumungsaktionen sabotierten?» und gibt die Antwort selbst: «Aber das wäre dann wohl doch etwas zu viel verlangt gewesen von diesem sehr freundlichen Abschiedsgeschenk mit Absender Leutschenbach.»

Die Zuschauerquote der Dokumentation über Roger Schawinski wird wegen des verlängerten Wochenendes am Montag von SRF bekanntgegeben.



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