«Die Werbeagentur Wirz wagt eine Revolution», titelt am Samstag die Schweiz am Wochenende. In einem ausführlichen Artikel werden die aktuellen Herausforderungen der Werbebranche beschrieben. Nebst der Fragmentierung der Werbekanäle durch die Digitalisierung ist auch die Abrechnungsmethode der Kunden eine Herausforderung. Es gibt immer weniger Pauschalarrangements, häufiger werden detaillierte Stundenabrechnungen eingefordert. Das führe dazu, dass die Arbeit und der Mehrwert, den man einbringen könne als Kreativagentur, nicht mehr richtig entlöhnt werde, sagt Co-CEO Petra Dreyfus gegenüber der Zeitung.
Kreativität sei das, was seine Agentur ausmache, sagt Co-CEO Livio Dainese im Artikel. Doch leider werde Kreativität oft mit Kreation gleichgesetzt, also letztlich mit «lustigen Werbefilmchen» oder einem neuen, verjüngten Markenauftritt. Dainese sagt: Die Kraft von Kreativität werde unter Wert verkauft. Er fügt an: «Wir müssen nun einen Weg finden, wie wir diesen Mehrwert auch kapitalisieren können.»
Wirz setzt künftig auf ein neues Geschäftsmodell und verlangt wieder Pauschalen für das vom Kunden verlangte Paket. «Wir verkaufen neu kreative Lösungen für die Probleme unserer Kunden», erklärt Dreyfus. Dainese ergänzt: «Was unsere Kunden nachts wach liegen lässt, sind viel grössere und wichtigere Fragen, als wie die nächste Kampagne aussieht.»
Als Beispiel nennt das Werberduo die Oui-Non-Kampagne zur Alkoholabstimmung der Migros. Die Lancierung eines Biers sei die Idee von Wirz gewesen. Doch für Wirz sei das Non-Bier unter dem Strich rein kommerziell gesehen kein Erfolg gewesen, so Dainese. Auch für die Deutsche Telekom entwickelte Wirz ein Produkt für die junge Zielgruppe. Auch damit hat die Agentur, trotz des kommerziellen Erfolgs, kein Geld verdient. (wid)