25.06.2020

SWA-Umfrage

Die Werbebranche tritt auf die Kostenbremse

Drei von vier werbetreibenden Firmen leiden unter Covid-19. Davon betroffen sind vor allem Print, OOH und Sponsoring. TV kann den Marktanteil halten, Onlinekanäle werden mehr gefragt sein. Dies zeigt eine Umfrage des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbands.

Für 72 Prozent der Werbeauftraggeber hat Covid-19 eine stark negative oder negative Auswirkung auf den Jahresumsatz. Wohl keine Überraschung, da die werbetreibenden Unternehmen, wie die gesamte Wirtschaft, vom Lockdown betroffen waren. Somit müssen nun auch viele Unternehmen für das Jahr 2020 mit einem rückläufigen Umsatz rechnen. Nur wenige Werbetreibende melden hier neutrale oder gar positive Effekte von Covid-19, heisst es in einer Mitteilung des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbands SWA.

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Der SWA hat seine Mitglieder und weitere werbetreibende Unternehmen von Ende Mai bis Anfang Juni gefragt, wie diese die Auswirkungen von Covid-19 nach dem Lockdown einschätzen. Total 108 Werbeauftraggeber aus allen Branchen haben die Onlineumfrage des unabhängigen Verbands beantwortet.

90 Prozent der Werbeauftraggeber sahen sich demnach durch Covid-19 gezwungen, zahlreiche oder teilweise Werbekampagnen zu verschieben oder zu annullieren. Wie dem SWA gemeldet wurde, haben dabei viele Medienvermarkter immerhin kulant und flexibel reagiert. Erfreulich ist laut SWA, dass fast die Hälfte der befragten Werbetreibenden mit speziellen Kampagnen auf diese Krise reagiert haben. Mit Dankeschön-, Durchhalte- oder zuletzt Wiedereröffnungs-Kampagnen konnten sich diese Unternehmen mitfühlend in Szene setzen.

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Je etwa die Hälfte der Befragten haben vor, im zweiten Halbjahr gleichviel oder weniger Marketing- und Werbegelder investieren. Damit treten zahlreiche Unternehmen auf die Kostenbremse – dies werden Agenturen, Medien und die gesamte Branche zu spüren bekommen.

83 Prozent der Befragten wollen gleich viel oder mehr auf Performanceziele setzen und nur 62 Prozent gleich viel oder mehr auf Imageziele. 31 Prozent der Befragten sagen zudem, dass sie weniger auf Imageziele setzen wollen, was nur 11 Prozent der Befragten bei den Performancezielen vorhaben.

Grosse Unterschiede in den Kommunikationskanälen

In der Gunst der Befragten sind im zweiten Halbjahr vor allem die Onlinekanäle, welche stärker nachgefragt werden, und TV, welches seinen Marktanteil halten kann. Klar weniger investieren als geplant wollen die Unternehmen in Print, OOH und Sponsoring. Gleichzeitig wollen 70 Prozent der Unternehmen im zweiten Halbjahr nicht ins Kino, 56 Prozent nicht ins Radio und 35 Prozent nicht ins Influencer-Marketing investieren. An ihren Ausgaben im Direktmarketing halten 54 Prozent der Befragten fest, trotzdem ist auch dieser Kanal unter Druck, so der SWA. (pd/cbe)



Hier können Sie die SWA-Umfrage als PDF herunterladen.



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