100'000 Menschen leben in der Schweiz laut Schätzungen mit einer chronischen Hepatitis B oder C. Etwa die Hälfte davon wisse nichts von ihrer Infektion, schreibt die Agentur Life Science Communication in einer Mitteilung.
Diese hohe Dunkelziffer sei alarmierend, denn die Folgen einer nicht behandelten Hepatitis können gravierend sein und so ist Hepatitis C heute der häufigste Grund für eine Lebertransplantation in der westlichen Welt.
Online-Test für die persönliche Risikoeinschätzung
Ein breites Spektrum an Ansteckungsrisiken und die Tatsache, dass die Infektion oft über Jahre ohne Symptome verläuft, erkläre die hohe Dunkelziffer betroffener Personen. Die diesjährige Kampagne, welche die Schweizer Hepatitis-Strategie zusammen mit Life Science Communication realisiert hat, ruft dazu auf, das eigene Risiko einer Infektion mit Hilfe eines Online-Tools einzuschätzen.
Begleitet werden die Massnahmen von Videos, welche die Hintergründe zu den Infektionsrisiken und die persönliche Geschichte einer ehemaligen Betroffenen beleuchten. Beworben wird die Kampagne neben Social-Media-Massnahmen mit Plakaten und Postern, welche in ausgewählten medizinischen Zentren und Praxen aufliegen.
Das Netzwerk Schweizer Hepatitis Strategie macht in ihrer zweiten Kampagne darauf aufmerksam, dass viele nichts von ihrer Infektion wissen.
Geburtenjahrgänge 1950 bis 1985: erhöhtes Risiko
Besonders gefährdet sind die Jahrgänge 1950 und 1985. Diese Personen seien besonders häufig von einer Infektion mit Hepatitis B oder C betroffen. Weil Hepatitis C vor den 1990er Jahren nicht nachgewiesen werden konnte, bestehe ein Risiko, sich in den 80er-Jahren mit Blutprodukten im Spital angesteckt zu haben.
Zu weiteren Risiken gehören das Spritzen oder Sniffen von Drogen, Tätowieren oder Piercen unter mangelnden hygienischen Bedingungen oder ungeschützter Sexualverkehr mit einer Person, die mit Hepatitis B infiziert ist. (pd/clm)
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28.07.2016 20:46 Uhr
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