11.01.2013

Rod

"Fuck Positive"

Derzeit machen provokante Flyer auf ein neues Party-Label aufmerksam: Die erste Sause von "Fuck Positive" steigt am 19. Januar. Das Sujet zeigt nackte Jungs beim Sex - fotografiert von Walter Pfeiffer. Was für eine Botschaft steckt dahinter? Mit dieser Frage hat sich persoenlich.com an den Absender des Flyers gewandt: Die Zürcher Agentur Rod Kommunikation. Ist die Party der Startschuss zu einer Informationskampagne der anderen Art? Der Bericht:
Rod: "Fuck Positive"

Die Schweizer Gay-Szene erhält ein neues Party-Label. "Fuck Positive" wirbt mit nackten Jungs beim Sex. Was will "Fuck Positive" sagen? Wird damit eine Barebacking-Party beworben? Das Sujet auf dem Partyflyer lässt auf jeden Fall viel Spielraum für Interpretationen. Doch man kann vermuten, dass dies der Anfang einer Informationskampagne ist, trägt der Partyflyer doch die Signatur der Zürcher Werbeagentur Rod Kommunikation.

Wer genau hinter Fuck Positive steckt, möchte David Schärer, GL-Mitglied und Leiter PR bei Rod, nicht verraten. "Auftraggeber ist eine Institution, die ein Informationsbedürfnis hat. Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen". Zu erfahren ist zudem, dass die Fotos vom bekannten Gay-Fotografen Walter Pfeiffer aufgenommen wurden und es bei dem Label um den Umgang mit HIV-positiven Menschen in der Gay-Szene geht. HIV sei nach wie vor ein Tabu, dies obwohl Schwule eigentlich alles wüssten und alles schon mal gehört hätten: Etwa wie und warum man Kondome benutzen soll, dass man als HIV-positiver Mann in den ersten drei Monaten der Infektion am ansteckendsten ist und dass HIV vor allem in sexuellen Netzwerken übertragen wird. Sie wüssten auch, dass jeder 10. Schwule HIV-positiv ist und trotzdem sprächen sie miteinander nicht darüber. So wird das Tabu zum Teufelskreis: Die Positiven haben Angst, sich zu outen, ausgeschlossen und verstossen zu werden. Und die Szene hat Angst, sich mit HIV anzustecken.

Laut Rod Kommunikation soll "Fuck Positive" dies ändern. "Mit einem Statement, das zu Diskussionen anregt und zu einer Bewegung werden soll", sagt Schärer. Nach der Party könne eine limitierte Anzahl Bilder aus der Bildstrecke von Walter Pfeiffer gekauft werden. Als weitere Werbemittel werden laut der Agentur unter anderem auch T-Shirts zum Einsatz kommen.

Wer die Informationskampagne in Auftrag gegeben hat, wird im Apartment 22 am 19. Januar 2013 oder ab 20. Januar 2013 auf www.fuckpositive.ch aufgelöst. (cb)

 



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