In den Spitälern liegen zum grossen Teil Covid-19-Patienten mit Migrationshintergrund. Viele sind eben erst aus den Ferien im Heimatland zurückgekehrt. Davon sind zahlreiche schlecht qualifiziert und informiert.
Das bestätigen Medizinerinnen und Politiker. «Aufgrund dessen, was ich aus den Spitälern höre, ist das ein Problem», sagt der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger in der NZZ am Sonntag.
Offensichtlich hat die Impfkampagne diese Bevölkerungsgruppen bis jetzt kaum erreicht. Nun verstärken die Kantone ihre Bemühungen: Per WhatsApp, mit Flyern, über Vereine, Integrationsstellen und Botschaften wollen sie an die Migranten gelangen.
Dennoch befürchtet Engelberger, dass das Problem mit der nächsten Reisewelle noch grösser wird. Darum wird er beim Bund eine unpopuläre Massnahme vorschlagen: «Wir müssen uns ernsthaft überlegen, die Einreisequarantäne wieder einzuführen.»
Auch die Betriebe sollten vermehrt in die Kampagne eingebunden werden, sagt Marius Brülhart, Wirtschaftsexperte in der wissenschaftlichen Corona-Taskforce, «gerade da ein beträchtlicher Teil der Ungeimpften eher bildungsfernen Arbeitermilieus zu entstammen scheint».
Das würde sich für die Firmen auch rechnen. Die Botschaft ist dort angekommen. «Die Wirtschaftsdachverbände, Arbeitgeberverband, Gewerbeverband und Economiesuisse überlegen sich zurzeit, wie wir mithelfen können, die Impfquote zu erhöhen», sagt Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt in der NZZ am Sonntag. (pd/lol)