17.01.2022

Tabakwerbeverbot

Kinder- und Jugendkommission ist dafür

Die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen empfiehlt ein Ja zur Tabakwerbeverbotsinitiative. Die Swiss Music Promoters Association spricht sich dagegen klar für eine Ablehnung der Vorlage aus.
Tabakwerbeverbot: Kinder- und Jugendkommission ist dafür
Die Kommission für Kinder- und Jugendfragen weibelt für eine Annahme der Tabakwerbeverbotsinitiative. (Bild: Keystone/Christian Beutler)

In der Schweiz rauchen fast 24 Prozent der 17-Jährigen bereits regelmässig, wie die Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) in einer Mitteilung von Montag schreibt. Wer aber bis zur Volljährigkeit nicht rauche, beginne mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie damit. Aus diesem Grund würden Präventionsmassnahmen gegen den Tabakkonsum darauf zielen, dass gar nicht erst mit dem Rauchen begonnen werde.

Die Tabakkonzerne wiederum würden aber gezielt Kinder und Jugendliche mit ihrer Werbung ansprechen, schreibt die Kommission. Aus diesem Grund müsse jegliche Werbung für Tabakprodukte, die Minderjährige erreichen kann, verboten werden. 

Das Stimmvolk wird am 13. Februar über die Tabakwerbeverbotsinitiative abstimmen. Diese fordert ein Verbot von Tabakwerbung überall dort, wo Kinder und Jugendliche sie sehen können, zum Beispiel in der Presse und auf Plakaten, an Verkaufsstellen wie in Kiosken, bei Grossverteilern oder Tankstellenshops, an Veranstaltungen wie Festivals und auf Produkten wie Badebällen oder Sonnenschirmen.

Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung tritt ein neues Tabakproduktegesetz in Kraft. Damit wird Werbung für Tabakprodukte und elektronische Zigaretten künftig auf Plakaten und im Kino schweizweit verboten. Auch dürfen Tabakkonzerne keine Zigaretten mehr gratis abgeben oder internationale Veranstaltungen in der Schweiz sponsern. Für die Initianten geht dies aber zu wenig weit.

SMPA: «Eine Annahme wäre ein weiterer Schlag»

Klar gegen die Volksinitiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung ist dagegen die Swiss Music Promoters Association (SMPA), wie diese in einer Mitteilung schreibt. Bereits die Corona-Pandemie habe die Branche hart getroffen. Die Veranstaltungsbranche gehöre zu den letzten Wirtschaftszweigen, die nach überstandener Pandemie zum Normalbetrieb» zurückkehren könne. «Eine Annahme der Werbe-Verbotsinitiative wäre ein weiterer Schlag für die Branche. Darum unterstützt die SMPA den indirekten Gegenvorschlag von Bundesrat und Parlament, welcher sofort in Kraft treten kann und den Jugendschutz verstärkt, aber weiterhin Werbung ermöglicht, die sich an Erwachsene richtet.»

Eine extreme Einschränkung von Tabak-Werbung bringt wenig. Das zeige auch der Blick über die Grenze, so die SMPA weiter: «In Ländern wie Frankreich und Italien, wo bereits heute strengere Werbeverbote für Tabak herrschen als in der Schweiz, rauchen mehr Jugendliche als in der vergleichsweise liberalen Schweiz.» (sda/tim)



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