21.09.2021

Todesfall

Mäni Frei ist verstorben

In Schaffhausen erlag der bekannte Werber einer heimtückischen Krankheit. Frei machte vielbeachtete Kampagnen für Vögele Shoes und Louis Widmer. Doch er war auch prägend für das Schaffhauser Selbstverständnis.
Todesfall: Mäni Frei ist verstorben
Ist 67-jährig gestorben: Mäni Frei. (Bild: zVg)

In Schaffhausen ist Mäni Frei im Alter von 67 Jahren einer heimtückischen Krankheit erlegen. Der bekannte Werber schuf in den 1990er-Jahren den Dalmatiner als Identifikationsfigur für Vögele Shoes oder entwickelte die Kampagnen für das Schweizer Kosmetik- und Pharmaunternehmen Louis Widmer. Daneben machte er mit seinem Unternehmen Frei, Partner Werbeagentur AG auch Werbung für Sanitas Krankenversicherung oder Intersport Schweiz.

Sein berufliches Rüstzeug holte sich Frei am SAWI, bei Wiener + Deville, Wirz und BSSM in Zollikon, der Vorgängeragentur von Butz & Bosch. 1988 machte er sich selbstständig und gründete seine eigene Agentur, die in Schaffhausen, zeitweise in Zürich und zuletzt in Neuhausen am Rheinfall mit Blick und in Fussnähe zum grössten Wasserfall Europas angesiedelt war. 

Prägend für das Schaffhauser Selbstverständnis

Vor allem in seiner Heimat war Mäni Frei eine feste Grösse. Er sorgte mit seinen spektakulären Kampagnen für Aufsehen und war damit – für einen Kreativen das Höchste – oftmals auch Tagesgespräch, sowohl auf der Strasse wie auch im Parlament. So hat sich die anfänglich viel diskutierte Imagekampagne für Schaffhausen mit dem Slogan «Schaffhausen – Das kleine Paradies» nicht nur im Sprachgebrauch des nördlichsten Schweizer Kantons niedergeschlagen, sondern mittlerweile auch in dessen Selbstverständnis, was bereits früher die Schaffhauser Nachrichten dem Verstorbenen attestierten.

Auch das erfolgreiche Weinlabel «Schaffhauser Blauburgunderland» war Freis Erfindung. Für die Olma 1995 schuf er die weltgrösste Polaroid-Galerie, was im Guinness Book seinen Niederschlag fand. Nicht zuletzt dank Mäni Freis Engagement wurde das Restaurant Bergtrotte in Osterfingen über die Region hinaus zu einem beliebten Ausflugslokal.

Moderations- und Kreativwettbewerbe in den Achtzigern

Frei gehörte der Gründergeneration von Radio Munot an, später war er Moderator beim Diessenhofener Regionalfernsehen Tele D. Für das Festival Stars in Town engagierte er sich von Beginn an. Zudem gehörte er zum Marketingboard der Kadetten Schaffhausen, des erfolgreichsten Handballclubs der Schweiz.

Ein interessantes Detail am Rande: 1983 veranstaltete Mäni Frei für ein lokales Fernsehgeschäft einen Moderationswettbewerb, den der heutige «persönlich»-Verleger Matthias Ackeret gewann. 1984 organisierte er für die gleiche Firma einen Kreativwettbewerb, bei welchem der in Schaffhausen aufgewachsene Werber Markus Ruf (Ruf Lanz) den ersten Preis erzielte. Zum ersten Mal übrigens in dessen erfolgreicher Karriere. (ma)



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