24.09.2018

SWA / LSA

Neue Wemf-Erhebungs-methoden sorgen für Unmut

Mit dem neuen Verfahren zur Mach-Basic-Erhebung würden die Zahlen «gestreckt». In Zeiten, in denen sich die Mediennutzung stark verändert, ist es gemäss den Verbänden der Werbebranche besonders wichtig, dass die Leserschaftszahlen möglichst aktuell berechnet werden.

Die AG für Werbemedienforschung Wemf muss «auf Druck von Sparvorgaben der Verleger» ihre Forschungskosten senken, schreiben der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband SWA und Leading Swiss Agencies LSA in einer gemeinsamen Mitteilung. Bereits diesen Herbst sollen die Leserschaftszahlen der Mach-Basic nicht mehr auf Basis der letzten zwei Semestern sondern neu auf den letzten vier Semestern berechnet werden. Nach Berechnungen der Wemf werden sich die Reichweiten von rund 250 Titeln durchschnittlich um zwei Prozentpunkte erhöhen. Einzelne Titel «gewinnen» mit der Umstellung gemäss Mitteilung jedoch bis zu acht Prozentpunkte. An dieser Verlängerung des Erhebungszeitraums haben die beiden Verbände gar keine Freude. In Zeiten, in denen sich die Mediennutzung stark verändert, fordern sie erst recht, dass die Leserschaftszahlen möglichst aktuell berechnet werden.

Die Leserzahlen und die Werbeumsätze gingen in den letzten Jahren in der Presse stetig zurück. Vor allem grosse Titel haben viele Leserverluste hinnehmen müssen. Trotzdem bleiben Printmedien eine wichtige Informationsquelle und damit auch ein wichtiger Werbekanal, so SWA und LSA. Im letzten Jahr haben Werbeauftraggeber noch gut 1,1 Milliarden Franken in Zeitungen und Zeitschriften investiert. Deshalb seien aktuelle Leserschaftszahlen für die Mediaplanung nach wie vor sehr wichtig. Die geplante Sparmassnahme der WEMF wird von SWA und LSA als «Verwässerung» der Forschung betrachtet. Die Verbände hätten zwar Verständnis für den Druck in vielen Verlagshäusern, trotzdem hätte man sich hier andere Massnahmen gewünscht.

Die Verbände zeigen sich gleichzeitig gesprächsbereit für künftige Veränderungen der Printforschung. Sie fordern jedoch, dass «die dafür vorgesehenen Gremien konsultiert und Veränderungen mit der Werbebranche abgestimmt werden.» (pd/maw)



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Kommentare

  • Ueli Custer, 25.09.2018 07:19 Uhr
    Das ist die endgültige Bankrotterklärung der Printmedienbranche. Was nützt eine halbjährliche Publikation von Daten, die derart verwässert sind, dass daraus schlicht keine Entwicklungen mehr abgeleitet werden können. Da stellt sich dann die Frage, ob man die Übung nicht gleich ganz abbrechen und die MACH Basic überhaupt nicht mehr erheben soll. Das wäre dann noch günstiger...
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