Die Plakatsammlung des Museums für Gestaltung Zürich wirft ihre Netze im eigenen Archiv aus und präsentiert Plakate aus Paris, London, Moskau, Berlin, New York, Zürich oder Barcelona, die alle nur das eine gemeinsam haben: das Jahr ihrer Entstehung 1926. Die Anregung zu dieser ungewöhnlichen Form von Geschichtsschreibung kommt von Hans Ulrich Gumbrechts Buch "1926 - Ein Jahr am Rand der Zeit", dessen Übersetzung aus dem Englischen soeben erschienen ist.
Warum 1926? Gerade weil uns das Jahr nicht als historisch entscheidender Moment in Erinnerung geblieben ist, bietet es sich an, seine historische Umgebung heraufzubeschwören, es mit grösster Unmittelbarkeit Revue passieren zu lassen - ohne Versuch, es zu verstehen oder zu interpretieren. Dafür tritt etwas anderes hervor: (Plakat-)Geschichte in ihrer ungefilterten Rohform.