Ein Inserat in der aktuellen Ausgabe von «Display», einem Magazin für Homosexuelle, hat die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) derart erzürnt, dass der Verband per sofort die Zusammenarbeit mit dem Lifestyle-Magazin gekündigt hat. Das berichtet die SonntagsZeitung. Das Inserat, das sich gegen eine Erweiterung der Rassismus-Strafnorm auf die sexuelle Orientierung ausspricht, wurde vom Komitee «Sonderrechte Nein» geschaltet.
Die Gruppierung besteht aus schwulen Politikern, wie beispielsweise dem Präsidenten der Stadt-Berner SVP und Alt-Nationalrat Thomas Fuchs. Das Inserat torpediere die Präventionsarbeit der Aids-Hilfe, weshalb die vom Bund mitfinanzierte Nonprofit-Organisation im «Display» ab sofort keine Inserate mehr schalten oder Kolumnen schreiben wird.
Für das Gay-Magazin mit einer Leserschaft von 40’000 ist der Boykott der AHS existenzbedrohend. Das SVP-Vorstandsmitglied des Bezirks Dielsdorf ZH, Michael Frauchiger, der als Co-Präsident des Komitees das Inserat in Auftrag gegeben hat, spricht von «Zensur» und «linkem Gesinnungsterror».
Für SVP-Nationalrat Erich Hess handelt es sich um Unterdrückung der Meinungsäusserungsfreiheit. Hess will deshalb, dass die finanzielle Unterstützung des Bundes an die Aids-Hilfe Schweiz aus dem Budget gestrichen wird. Das Bundesamt für Gesundheitswesen, das der AHS jährlich 1,5 Millionen Franken zahlt, erklärt, dass es alleinige Sache des Vereins sei, in welchen Magazinen er Werbung schalte und wo nicht. (pd/lol)
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25.11.2019 16:53 Uhr
24.11.2019 23:05 Uhr