Die Migros hat nach heftiger Kritik des Schweizer Bauernverbandes und der Bauernorganisation Uniterre seine «Hofladen»-Werbekampagne teilweise gestoppt. Dies berichtete der Tages-Anzeiger in der Ausgabe vom Donnerstag. Zuvor berichtete ArgoviaToday über den Werbestopp.
Die Kampagne, die die Migros als «grössten Hofladen der Schweiz» darstellte, sollte eigentlich das «Aus der Region»-Label bewerben. Stattdessen löste sie Empörung bei Landwirten aus, die darin eine Aneignung ihrer Identität sahen. Der Bauernverband reagierte scharf auf Instagram: «Echt @migros? Ihr wollt euch mit fremden Federn schmücken?»
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Migros-Sprecherin Carmen Hefti beteuerte, die Kampagne sei als Würdigung der regionalen Produkte gedacht gewesen. Trotzdem entschied sich das Unternehmen, die geplante zweite Welle der Kampagne zu streichen. «Wir wollen nicht provozieren», so Hefti zum Tages-Anzeiger.
Laufende Werbung soll wo möglich angepasst werden, Plakate und TV-Spots bleiben jedoch bestehen. Der Bauernverband und Uniterre begrüssten die schnelle Reaktion der Migros.
Die Kampagne stammt von der Agentur Wirz. «Wir haben den Entscheid, die Kampagne zu stoppen, mit Bedauern zur Kenntnis genommen – können die Gründe aber nachvollziehen», schreibt Executive Creative Director Caspar Heuss auf Anfrage von persoenlich.com.
«Auch wenn ‹Der grösste Hofladen der Schweiz› die kreative Übersetzung einer rationalen Botschaft ist (Die Migros hat das grösste regionale Sortiment der Schweiz), ist es uns offensichtlich nicht gelungen, diese Botschaft so charmant zu vermitteln, dass auch der Bauernverband seine Freude daran hatte», so Heuss weiter. «Das tut uns leid. Auch für die eigentlich schöne Kampagne.» (cbe)