21.05.2021

Messestatistik 2020

Das ganze Ausmass der Coronakrise

Der Branchenverband Expo Event hat an seiner Generalversammlung Resultate einer Befragung vorgestellt.

Nachdem der Bundesrat am 16. März 2020 den Lockdown verhängt hatte, stand das Geschäft der Schweizer Messeplätze und -organisatoren bis Ende Jahr praktisch still. Entsprechend dramatisch fallen die Ergebnisse des Messejahres 2020 aus, welche an der Generalversammlung des Branchenverbands Expo Event Swiss LiveCom Association präsentiert wurden.

Nachdem die bei Expo Event organisierten Veranstalter 2019 noch insgesamt 166 Messen durchgeführt hatten, konnten im Jahr 2020 bis zum Lockdown gerade noch 38 Messen veranstaltet werden. Dabei traf es alle Messetypen gleichermassen hart: Publikumsmessen wurde einzig eine durchgeführt (Vorjahr: 20), thematische Publikumsmessen 29 (Vorjahr: 100) und Fachmessen deren 8 (Vorjahr: 46).

Branche leidet unter massiven Umsatzeinbrüchen

In der Folge sank auch die Anzahl der Messebesuchenden deutlich: von 5,1 auf 0,6 Millionen. Der 2020 realisierte Umsatz der Messeplätze und -organisatoren verringerte sich um 61,5 Prozent auf 263,7 Millionen Franken, wie es in einer Mitteilung heisst.

Insgesamt weisen die befragten Unternehmen einen konsolidierten Betriebsverlust von -137,7 Millionen Franken aus. Als Folge davon musste die Anzahl bei Messeunternehmen beschäftigter Mitarbeitender – trotz Kurzarbeitsentschädigung – um 20 Prozent reduziert werden. Die Anzahl Beschäftigter belieft sich Ende 2020 noch auf 1135 (Vorjahr: 1423).

Unmittelbarer Kontakt ist matchentscheidend

Für das laufende Jahr zählt Expo Event nun auf die in Aussicht gestellten baldigen Öffnungsschritte für Veranstaltungen. «Es ist wichtig das die Umwegrentabilität so schnell als möglich wieder hergestellt wird. Ist dies sichergestellt, sind wir zuversichtlich, dass das Messegeschäft nach der Aufhebung unseres faktischen Berufsverbots rasch wieder Fahrt aufnehmen wird», wird Christoph Kamber, Präsident von Expo Event, in der Mitteilung zitiert. «Wir setzen dabei nach wie vor auf die Kraft der persönlichen Begegnung. Unsere Mitglieder haben während der Pandemie viel Kreativität bewiesen und interessante digitale und hybride Formate entwickelt. Das Live-Geschäft lässt sich aber nicht ersetzen: Der unmittelbare zwischenmenschliche Kontakt ist matchentscheidend und persönliches Vertrauen zentral für Geschäft.»

Der vom Bundesrat vorgeschlagene Öffnungsplan gehe Expo Event und einer breit abgestützten nationalen Allianz der Veranstalterverbände aber zu wenig weit: «Die Messeveranstalter müssen jetzt wissen, ob sie unter den Schutzschirm kommen, damit sie eine gewisse Planungssicherheit haben. Insbesondere ist die Streichung von Veranstaltern, bei denen kantonale Beteiligungen die Grenze von 10 Prozent übersteigen, aufzuheben. Andernfalls werden rund 70 bis 80 Prozent der relevanten Messen in der Schweiz vom Schutzschirm ausgeschlossen», so Kamber weiter. «Auch die Beschränkung einer absoluten Tagesobergrenze sollte gestrichen werden. Sinn macht bestenfalls eine maximale Anzahl Besuchender, welche gleichzeitig auf Platz sind.»

Im Weiteren fordert Expo Event, dass Veranstaltungen mit geimpften, genesen oder getesteten Personen baldmöglichst ohne zusätzliche Auflagen durchgeführt werden können, da das Risiko minimal und vertretbar ist. (pd/cbe)



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