Am 11.11. findet das Shopping-Event «Singles Day» statt. Es handelt sich dabei – weltweit betrachtet – um den umsatzstärksten Shopping-Tag überhaupt. Allein die AliBaba Group, zu der unter anderem AliExpress gehört, machte im letzten Jahr innerhalb von 24 Stunden einen Umsatz in Höhe von 38,4 Milliarden US-Dollar, wie blackfridaydeals.ch in einer Mitteilung schreibt.
Kaum Bekanntheit in der Schweiz
Seit einigen Jahren gibt es in der Schweiz nebst vielen Black-Friday-Aktionen auch immer mehr spezielle Angebote zum Singles Day. Letztes Jahr haben über 60 Händler am Aktionstag teilgenommen. Darunter etwa Conforama, MediaMarkt, Manor, Interdiscount, Lipo, Marionnaud, Jumbo und viele mehr. In diesem Jahr ist die Anzahl der teilnehmenden Händler in der Schweiz noch einmal höher.
Eine repräsentative Umfrage von Demoscope im Auftrag von blackfridaydeals.ch zeigt: Trotz attraktiver Angebote ist das Shopping-Event in der Schweiz noch beinahe unbekannt. Nur gerade jeder vierte Umfrageteilnehmer gab an, bereits vom Singles Day als Shopping-Event gehört zu haben. In der Romandie kennen nur gerade 12 Prozent den Singles Day, in der Deutschschweiz liegt die Bekanntheit immerhin bei 30 Prozent.
Im Vergleich dazu die Bekanntheit des Black Friday (Ergebnisse Demoscope aus dem Vorjahr): Diese beträgt in der ganzen Schweiz 97 Prozent.
Aktionitis im Schweizer Detailhandel
Seit Anfang November gibt es bei Mediamarkt bereits die «Black November Flash Deals». Bei Amazon – nach Umsatz gerechnet der drittgrösste «Schweizer» Onlinehändler – läuft seit Ende Oktober eine «Early Bird Black Friday»-Promotion. Jetzt also noch der Singles Day und danach die Black-Friday-Woche.
«Durch die zunehmende Aktionitis im Schweizer Detailhandel verwässern die Schweizer Shops das für sie wichtige Shopping-Event Black Friday. Kurzfristig mag diese Strategie durch einen erhöhten Umsatz bei einzelnen Händlern aufgehen. Langfristig dürfte der Black Friday als Aktionstag an Relevanz einbüssen. Zudem werden über Wochen hinweg viele Produkte mit tiefer Marge verkauft», lässt sich Julian Zrotz, Retail-Experte bei blackfridaydeals.ch, in der Mitteilung zitieren.
Gerade die Corona-Pandemie dürfte diesem Trend Schwung verschaffen. Der Lockdown Anfang Jahr sowie die allgemeine trübe Konsumentenstimmung haben sich in den Umsätzen des Schweizer Detailhandels negativ bemerkbar gemacht. Mit allen Mitteln wird versucht, verlorenen Umsatz in den letzten Monaten aufzuholen. Dies vor allem auf Kosten der Margen. Zudem dürften durch die vielen Aktionen ein Grossteil der Weihnachtseinkäufe vorgezogen werden. Statt Weihnachtsgeschenke zum vollen Preis zu verkaufen, bietet der Detailhandel nun für Weihnachten vor allem Rabatte feil. (pd/lol)