11.06.2003

"Origin"

Internationales Netzwerk für Ursprungsbezeichnungen gegründet

"Grosse Bedeutung für die Schweiz".

Ein internationales Netzwerk zur Erweiterung des Schutzes geografischer Produktenamen ist am Mittwoch in Genf gegründet worden. Es umfasst Produzenten von Industrie- und Entwicklungsländern.

Produzenten aus rund zwanzig Ländern, darunter zwölf aus der Schweiz, nahmen an der Gründung der neuen Organisation "Origin" (Organisation for an International Geographical Indications Network) teil. Sie fordern, dass die Urspungsbezeichnungen aller Produkte geschützt werden. Bislang sind nur die geografischen Angaben (Geographical Indications GI) von Weinen und Spirituosen im Rahmen des WTO-Abkommens über den Schutz des geistigen Eigentums (TRIPS-Abkommen) geschützt.

Blockierte Verhandlungen

Die in Doha im November 2001 begonnen WTO-Verhandlungen über eine Erweiterung dieses Schutzes sind gegenwärtig blockiert. Die Cairns-Gruppe der wichtigsten Exportländer von Agrarprodukten sowie die USA sind gegen eine Erweiterung.

Für die Schweiz habe die Erweiterung des Schutzes auf alle Produkte im Rahmen der WTO-Verhandlungen eine grosse Bedeutung, sagte Pierre-Louis Girard, Schweizer Botschafter bei der Welthandelsorganisation (WTO). Carlo Trojan, WTO-Vertreter der EU, unterstrich, allein durch Imitationen von Parmaschinken in Mexiko und Kanada erlitten die Produzenten Verluste von mehreren Dutzend Millionen Euro. Vorwürfe eines neuen Protektionismus durch den Schutz von Ursprungsbezeichnungen wies er zurück.

Schweizer Firmen

Unter den Schweizer Firmen waren Produzenten von Käse vertreten (Gruyère, L'Etivaz, Tête de Moine, Tomme Vaudoise, Raclette du Valais), von Mais (Rheintaler Ribelmais) sowie von Walliser Trockenfleisch und Roggenbrot. Anwesend waren auch Vertreter von Chocosuisse und der Uhrenindustrie. (sda)



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