16.01.2002

Beraterbranche

KPMG Schweiz sieht Imageproblem

Honorarumsatz kräftig erhöht.

Das Imageproblem der Beraterbranche beschäftigt auch KPMG Schweiz. Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen muss sich mit Fragen der Unabhängigkeit und Corporate Governance befassen. "Die Scheinwerfer sind momentan auf unsere Branche gerichtet", leitete Verwaltungsratspräsident und Geschäftsleiter Jakob Baer die Jahresmedienkonferenz der KPMG Schweiz am Mittwoch in Zürich ein. Fälle wie die Rolle von Arthur Andersen beim Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron hätten der ganzen Branche ein Wertschätzungs- und Imageproblem beschert.

Trennung nicht machbar

Die völlige Trennung von Revision und Beratung und somit die Gewährleistung der Unabhängigkeit sei allerdings nicht machbar. Der Revisor werde vom Unternehmen oft auch bei der Beratung von Veräusserungen beigezogen, da dieser das Unternehmen bereits kenne. Die einzige Alternative zur Sicherstellung der Unabhängigkeit wäre die Verstaatlichung der Wirtschaftsprüfung, sagte Baer. Was allerdings nicht wünschenswert sei.

Baer gibt Doppelamt auf

Baer wird in diesem Jahr seine Doppelfunktion als VR-Präsident und Geschäftsleiter aufgeben und sich auf die operative Führung konzentrieren. Neben der Bewältigung des Wachstums sind auch die Anforderungen der Corporate Governance ein Grund dafür. Am 23. Januar soll der neue Präsident von den Partnern gewählt werden.

KPMG Schweiz hat ihren Umsatz im Geschäftsjahr per Ende September 2001 um 23.3 Prozent auf 317 Mio. Fr. gesteigert und ist damit auch dieses Jahr schneller gewachsen als die internationale Gesellschaft. KPMG International hatte im Geschäftsjahr 2000/01 ein Umsatzwachstum von 9 Prozent auf 11.7 Mrd. Dollar erzielt. In der Schweiz hat der Bereich Wirtschaftsprüfung mit 150 Mio. Fr. oder einem Plus von 15.4 Prozent den grössten Anteil am Gesamtumsatz, teilte Finanzchef Peter Hess mit.

Geringeres Wachstum im laufenden Jahr


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