04.07.2001

ISMM-Debakel

Provisorischer Schuldenberg von über 400 Millionen

Verdoppelung des Betrages "nicht ausgeschlossen".

Der konkursite Sportvermarktungsgigant ISMM in Zug dürfte Forderungen von weit über einer halben Milliarden Franken hinterlassen. Wie an der ersten Gläubigerversammlung am Mittwoch in Zug bekannt wurde, belaufen sich allein die aus der Buchhaltung ersichtlichen Forderungen auf 409.2 Mio. Franken. Dem stehen provisorisch erfasste Aktiven von 6.1 Mio. Franken gegenüber. Die Passiven der ISMM AG dürften sich indes noch beträchtlich erhöhen. Die Eingabefrist laufe noch bis am 16. Juli, zudem seien Forderungen aus der Konzernhaftung bekannt geworden, erklärten Vertreter der Sachwalterin, der Ernst & Young Basel. Wie hoch die Schulden der ISMM schlussendlich sein werden, wollte in Zug niemand abschätzen. Nicht ausgeschlossen wird aber, dass sich der Betrag verdoppeln könnte.

Bei den Angestellten steht die ISMM nach heutigen Kenntnissen mit 2.1 Mio. Franken in der Kreide. Die restlichen bekannten Forderungen verteilen sich auf zwölf Banken (rund 280 Mio. Franken), auf den japanischen Dentsu-Konzern (rund 66 Mio.) und eine ISMM-Tochter in Lateinamerika (rund 60 Mio. Franken). Von den 203 bekannten Gläubigern waren 174 in Zug anwesend. Sie setzten die bisherige Sachwalterin Ernst & Young gegen den Willen der Banken als ausserordentliche Konkursverwalterin ein. Die Banken hatten die Unabhängigkeit von Ernst & Young angezweifelt. Zudem setzten die Gläubiger einen fünfköpfigen Ausschuss ein. Dieser besteht aus zwei Anwälten der Mitarbeiter sowie je einem Anwalt der Banken sowie der Fussballverbände Uefa und Fifa.



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