25.02.2021

Covid-19

Veranstaltungsbranche fordert Schutzschirm

Mit der Absicherung sollen Planungsarbeiten ermöglicht und das finanzielle Risiko abgefedert werden.

Expo Event Swiss LiveCom Association und 15 weitere Veranstaltungs- und Branchenverbände fordern vom Bund eine Absicherung finanzieller Nachteile aufgrund kurzfristiger Covid-19-bedingter Veranstaltungseinschränkungen, Veranstaltungsabsagen oder -verschiebungen von Veranstaltungen und Messen in der Zeit von Juni 2021 bis 30. April 2022. Damit sollen die dringenden Planungsarbeiten trotz der Unwägbarkeiten der Coronakrise ermöglicht und das finanzielle Risiko abgefedert werden. Ziel des «Schutzschirms» ist die Planung und Durchführung von Veranstaltungen 2021 und 2022 in einem klar definierten Rahmen trotz der Unwägbarkeiten der Covid-19-Krise, wie es in einer Mitteilung heisst. Zudem würden dem Verband die ersten Zahlen aus der Branche vorliegen: Allein die Messeveranstalter mussten aufgrund der aktuellen Lage 2021 schon heute über 35 Messeprojekte absagen. Daraus resultiere bereits jetzt einen Umsatzverlust von über 220 Millionen Franken, was rund ein Drittel des Jahresumsatzes ausmache.

Die Veranstaltungsbranche sei aufgrund der langen Planungsvorlaufzeit in besonderer Weise von der Pandemie betroffen. Damit Veranstaltungen und Messen als wichtige Impulsgeber für eine rasche gesamtwirtschaftliche Erholung nach der Coronakrise ab Sommer 2021 wieder durchgeführt werden können, bedarf es das geforderte prospektive Hilfsprogramm «Schutzschirm für die Zukunft der Veranstaltungsbranche», heisst es weiter. Dieses sei unter anderem notwendig, da Entschädigungen im Bereich Kultur und Sport dem wirtschaftlich gewichtigsten Teil der Branche (Dienstleister für wirtschaftsbezogene Veranstaltungen) verwehrt bleiben würden. Andere Hilfsmassnahmen wie Kurzarbeit oder Härtefallentschädigungen würden zudem keinen prospektiven Schutz bieten, seien retrospektiv und würden den Planungsstau nicht lösen.

«Wir wollen, dass die Veranstaltungsbranche nun endlich wieder planen und arbeiten kann – und das mit kalkulierbarem Risiko», wird Christoph Kamber, Präsident von Expo Event Swiss LiveCom Association, zitiert. «Gerade Messen und Grossveranstaltungen benötigen eine sehr lange Planungs-und Vorbereitungszeit. Der gesamtwirtschaftliche Impact von Veranstaltungen ist für viele weitere Branchen, die ebenfalls unter der Krise leiden, nicht ausser Acht zu lassen. Wenn wir jetzt keine Perspektive erhalten, werden in diesem Jahr nur sehr wenige Veranstaltung stattfinden, auch wenn es die epidemiologische Lage zulassen würde, weil das finanzielle Risiko unter diesen Voraussetzungen schlicht untragbar ist.»

Unterstützung erhält Kamber auch von Beat Zwahlen, CEO der MCH Group, dem grössten Messeveranstalter der Schweiz: «Der Lockdown der zweiten Covid-Welle hat für alle Messeveranstalter zur Folge, dass bis mindestens Mai 2021 keine Veranstaltungen durchgeführt werden können. Das finanzielle Überleben wird somit entscheidend vom Verlauf des zweiten Halbjahres abhängen, für das nicht zuletzt auch aufgrund von Verschiebungen viele Events geplant sind. Die grosse Unsicherheit und damit das unkalkulierbare Risiko zwingen uns jedoch, die Vorbereitungen mit angezogener Handbremse anzugehen, Formate massiv zu verkleinern und auf teure Events mit viel Vorlauf zu verzichten. Ein Schutzschirm würde uns erlauben, unsere Vorbereitungen und die entsprechende Kommunikation in den Markt wieder für das ganze Portfolio mit der nötigen Intensität aufzunehmen und nach vorne zu schauen.»

Der nationalen Allianz gehören neben Expo Event Swiss LiveCom Association diese Verbände an: AECG – Association Événement et Congrès Genève, ART.OS – Association professionnelle de la scène culturelle romande, FSPE – Fédération Suisse des Professionnels de L’Événementiel, IELA – Verband der internationalen Messespediteure, orchester.ch – Verband Schweizer Berufsorchester, Promoter Suisse – Dachverband der Schweizer Musikveranstalter, SBV – Schweizerischer Bühnenverband, SCC – Swiss Congress Centers, SCIB – Switzerland Convention & Incentive Bureau, SMPA – Swiss Music Promoters Association, SMV – Schweizerischer Marktverband, SVS – Schweizer Schausstellerverband, SVTB – Schweizer Verband technischer Bühnen- & Veranstaltungsberufe, Tectum – Schweizer Verband der Festzeltbauer und temporären Bauten und VSSA – Verein Schweizer Stadion- und Arenabetreiber. (pd/cbe)



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