15.09.2025

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Chatbasierte Mitarbeitendenumfragen: Wenn KI zuhört, verbindet und interpretiert

Die klassische Mitarbeitendenbefragung erlebt derzeit eine tiefgreifende Transformation. Statt einmal im Jahr lange Fragebögen auszufüllen, treten Mitarbeitende heute mit flowit in dialogische, chatbasierte Formate ein.
Perikom: Chatbasierte Mitarbeitendenumfragen:  Wenn KI zuhört, verbindet und interpretiert
Yasemin Tahris, Arbeits- und Organisationspsychologin, CXO und Co-Founderin von flowit.

Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht es, Feedback niederschwellig, alltagsnah und kontinuierlich zu erheben. Doch die eigentliche Innovation liegt nicht allein im Kanal, sondern in den intelligenten Agenten, die Antworten miteinander vernetzen, Muster erkennen und Interpretationen für Teams und Führungskräfte anbieten.

Psychologische Fundierung statt reiner Datensammlung
Damit aus Chatinteraktionen tatsächlich wirksame Personalentwicklung entsteht, braucht es psychologisch fundierte Modelle. Ansätze wie die Arbeitszufriedenheit nach Bruggemann, das Commitment-Modell von Meyer & Allen oder der Regulationsfokus nach Higgins helfen, die Rohdaten in valide, handlungsrelevante Einsichten zu übersetzen. Ein Agent kann beispielsweise erkennen, ob Unzufriedenheit eher auf fehlende Entwicklungschancen (Promotionsfokus) oder auf Überlastung und Risikovermeidung (Präventionsfokus) zurückzuführen ist. Für Führungskräfte wird so sichtbar, welche Hebel tatsächlich wirksam sind.

Chancen: Nähe, Beteiligung, Geschwindigkeit
Chatbasierte Befragungen senken die Schwelle, Feedback zu geben. Sie fühlen sich eher wie ein Gespräch an als wie ein Prüfungsbogen. Mitarbeitende erleben dadurch mehr Gehör und Beteiligung. Intelligente Agenten ermöglichen eine Auswertung in Echtzeit – nicht nur auf Organisationsebene, sondern auch im Teamkontext. Das erhöht die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen auf Stimmungen und Entwicklungen reagieren können.

Risiken: Vertrauen und psychologische Sicherheit
Die neue Nähe birgt aber auch Herausforderungen. Studien zu AI-Coaching (unter anderem in Kooperation von flowit mit Schweizer Hochschulen) zeigen, dass sich Nutzende durchaus emotional auf Systeme einlassen – bis hin zu einer gewissen Bindung. Damit steigt die Verantwortung: Transparenz über Datennutzung, Anonymität und klare Grenzen zwischen Unterstützung und Kontrolle sind unerlässlich. Andernfalls droht Misstrauen oder sogar ein Bruch des psychologischen Vertrags.

Von Daten zu Dialogen
Der entscheidende Schritt besteht darin, Feedback nicht nur zu sammeln, sondern in Dialog und Entwicklung zu übersetzen. KI-Agenten können dabei als Brücke dienen: Sie strukturieren komplexe Daten, bieten psychologisch fundierte Deutungen und regen Diskussionen an, die ohne technologische Unterstützung oft gar nicht zustande kämen.

Ausblick: KI als Partner im Organisationsklima
Chatbasierte Befragungen mit intelligenten Interpretationsagenten markieren den Übergang zu einer neuen Feedbackkultur. Sie machen Mitarbeitende sichtbarer, Führungskräfte handlungsfähiger und Organisationen lernfähiger. Doch nur wenn Technologie mit psychologischer Expertise verbunden wird, entsteht daraus nachhaltiger Nutzen. Die Zukunft liegt nicht in mehr Daten, sondern in klugen, verantwortungsvollen Systemen, die zuhören, verstehen und verbinden. Dieser Fachbeitrag wurde von Yasemin Tahris geschrieben, Arbeits- und Organisationspsychologin, CXO und Co-Founderin von flowit. flowit ist der menschenzentrierte, arbeitspsychologisch fundierte und datengestützte KI-Coach für Personalentwicklung aus der Schweiz. Kontaktieren Sie jetzt flowit für weitere Informationen: marketing@flowit.ai.


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