27.09.2016

Tamedia

24 Journalisten verlieren ihre Stelle

Das Medienhaus spart bei den Redaktionen von «24 heures» und «Tribune de Genève» im grossen Stil. Die Kantonsregierungen von Genf und der Waadt sind beunruhigt.
Tamedia: 24 Journalisten verlieren ihre Stelle
Die Redaktionen von «24 Heures» und «Tribune de Genève» müssen sparen. (Bild: Keystone)

Die Redaktionen der beiden Westschweizer Zeitungen «24 heures» und «Tribune de Genève» müssen sparen. Laut Tamedia sind 24 Personen von den Restrukturierungsmassnahmen betroffen. Grund dafür ist ein Rückgang bei den Anzeigen. Die beiden Zeitungen erlitten 2016 bei den Anzeigen einen Rückgang von 14 Prozent verglichen mit 2015, heisst es in der Mitteilung vom Dienstag.

Die Massnahmen seien schwierig, aber unausweichlich. Betroffen von den Sparmassnahmen sind laut dem Medienunternehmen bei beiden Redaktionen total 24 Personen von insgesamt über 900 Angestellten in der Westschweiz.

«unnötig und schade»

Die Kantonsregierungen von Genf und der Waadt äusserten in einer gemeinsamen Mitteilung ihre grosse Beunruhigung über die Restrukturierungen in den beiden Redaktionen. 

Der Verband der Schweizer Journalistinnen und Journalisten Impressum und die Gewerkschaft Syndicom erinnern in einer Mitteilung daran, dass Tamedia im Geschäftsjahr 2015 einen Gewinn von 334 Millionen Franken gemacht und seinen Konzernchef Christoph Tonini mit insgesamt 6,1 Millionen Franken entlöhnt habe.

Die am Dienstag angekündigten Sparvorhaben auf dem Rücken zweier wichtiger Redaktionen der Romandie sei unnötig und schade der gesamten Gruppe. Nach Informationen von Impressum und Syndicom werden 24 Personen von den geplanten Massnahmen und Kündigungen betroffen sein, wovon 16 bei «24 Heures» und acht bei der «Tribune de Genève».

Versammlung geplant

Faktisch werden nach Informationen der Gewerkschaften sogar 31 Journalistinnen und Journalisten abgebaut, da es bei «24 Heures» zusätzlich zu zwei natürlichen Abgängen und zu einer Pensionierung kommt sowie zu vier Pensionierungen bei der «Tribune de Genève».

Um gegen die Sparmassnahmen zu protestieren, kündigten die Mitarbeitenden für Dienstagnachmittag Versammlungen vor den Redaktionsgebäuden in Genf und Lausanne an. In einem offenen Brief zeigen sich die Mitarbeitenden der beiden Redaktionen betroffen und empört über die angekündigten Massnahmen. Die Restrukturierung gefährde die Lebensfähigkeit der regionalen Presse und die Vielfalt der Medienlandschaft in der Romandie. (sda)


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KOMMENTARE

Emil Kucera
28.09.2016 15:39 Uhr
Just zum gleichen Zeitpunkt, da Supino zum obersten Verleger-Boss gewählt wird, entlässt sein Unternehmen im grossen Stil Journalisten. Ist das die künftige Verlegerpolitik?
Karl Sauter
27.09.2016 14:06 Uhr
Der Coninx-Clan sollte sich schämen.
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