Nachdem die SRG am Donnerstag den Austritt aus Admeira und einige Details des Reformprogramms bekannt gegeben hatte (und andere über den inoffiziellen Weg nach aussen drangen), gab Gilles Marchand am Wochenende zwei grossen Zeitungen Interviews: «Le Temps» und der «NZZ am Sonntag».
Unter anderem sagte er, die SRG bereite die Installation einer digitalen Plattform für die ganze Schweiz vor. «Die Nutzer werden sich à la carte ihre Fernsehprogramme zusammenstellen können», so der SRG-Generaldirektor gegenüber der «NZZ am Sonntag». Wer sein Interesse für ein bestimmtes Thema bekanntgibt, wird Vorschläge für Programme aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin erhalten. Die Beiträge aus den anderen Landesteilen werden die Nutzer mit Untertiteln konsumieren können.
Der Aufbau der sogenannt nonlinearen Fernseh-Plattform ist Teil der Digitalisierungsstrategie, die Gilles Marchand vorantreibt. «Das wird ein grosser Schritt für die SRG», sagt Marchand im NZZaS-Interview.
Fokus auf Information
Ein weiteres Ziel des SRG-Chefs ist die Steigerung der Effizienz des öffentlichen Rundfunks. Marchand macht ein weiteres Mal deutlich, dass er das Radiostudio Bern nach Zürich verlegen will.
Doch der Entscheid fällt, anders als ursprünglich vorgesehen Ende Juni, erst im Herbst. Bis dahin gehe der Prüfungsprozess weiter, so Marchand. Gegenüber der NZZaS sagt er: «Seltsam ist, dass manchmal die gleichen Leute, die mehr Effizienz von der SRG fordern, empört sind, sobald wir uns entsprechende Schritte überlegen.»
Marchand will ausserdem, dass sich die Programme der SRG stärker von den Inhalten privater Anbieter unterscheiden. Der Fokus wird darum auf Information, Sport und Kultur gelegt, während der Unterhaltungsbereich Abstriche machen muss. (pd/eh)