Zürich braucht eine vielfältige Kulturberichterstattung, sind die Macherinnen und Macher von Tsüri.ch überzeugt. Mitte September wurde im Rahmen von Sparmassnahmen angekündigt, dass die Kulturbeilage Züritipp, welche jeweils donnerstags dem Tages-Anzeiger beigefügt war, per Ende 2024 eingestellt wird (persoenlich.com berichtete). «Gute Journalistinnen und Journalisten, die hervorragende Arbeit geleistet haben, verlieren vielleicht ihren Job. Und die Stadt Zürich verliert einen Teil ihrer Kulturberichterstattung», so Simon Jacoby, Gründer und Chefredaktor von Tsüri.ch.
Neu will Tsüri.ch jeden Donnerstag mit einem Kulturnewsletter die Zürcherinnen und Zürcher über das kulturelle Leben in der Stadt Zürich informieren. Dafür ist die Schaffung einer Teilzeitstelle geplant. Zur Finanzierung startet am Montag ein Crowdfunding mit einem Zielbudget von 40'000 Franken. Die Kampagne läuft einen Monat. «Damit werden wir ein Jahr lang eine 40-Prozent-Teilzeitstelle finanzieren können», so Jacoby in einem persoenlich.com-Interview.
Der Newsletter soll redaktionelle Beiträge und Veranstaltungshinweise enthalten, heisst es in der Mitteilung. «Tsüritipp statt Züritipp», beschreibt darin Elio Donauer, Projektleiter Civic Media, das neue Format. Redaktionsleiterin Lara Blatter weist darauf hin, dass der Newsletter den Züritipp nicht vollständig ersetzen könne, aber einen Beitrag zur Kulturberichterstattung in Zürich leisten wolle. «Unser Angebot ist auch eine bewusste Antwort auf den seit Längerem stattfindenden Abbau im Kulturjournalismus», erklärt Blatter. Ein vielfältiges Kulturangebot sowie eigenständiger Kulturjournalismus seien für das gesellschaftliche Leben in einer Stadt zentral.
Zum Start der Crowdfunding-Kampagne fährt ein Kulturnewsletter-Van durch Zürich und hält vor verschiedenen Kulturinstitutionen, wo Interviews geführt werden. Bei erfolgreicher Finanzierung könnte der Newsletter bereits ab Dezember erscheinen. (pd/cbe)