Per Anfang Dezember hat Daniel Binswanger seine Stelle beim «Magazin» gekündigt. Wie er gegenüber persoenlich.com bestätigt, wird er danach bei der «Republik» anfangen. Eine entsprechende Information über diesen prominenten Wechsel machte Ende der letzten Woche auf Twitter die Runde.
Daniel Binswanger von „Das Magazin“ geht zur „Republik“. Mehr darüber schreibt Andreas Fagetti im nächsten „Schweizer Journalist“.
— Kurt W. Zimmermann (@kurtwzimmermann) 14. September 2017
«Es ist extrem reizvoll ein digitales Magazin mitaufzubauen, von dem ich überzeugt bin, dass es die Zukunft des Zeitungswesens repräsentiert», begründet Binswanger seinen Wechsel auf Anfrage. Eine Zukunft, die sich gemäss Binswanger stark verändern wird: «Der Strukturwandel im Mediensystem lässt keinen Stein auf dem anderen und wird sich noch einmal massiv beschleunigen». Er fügt an: «Der Qualitätsjournalismus von morgen wird meiner Überzeugung nach von kleineren, wendigeren Strukturen betrieben werden, die sich zwar am Markt behaupten müssen aber nicht primär renditeorientiert sind und die eine andere Art der Glaubwürdigkeit und Leserbindung aufbauen. Von Redaktionen also, die absolut unabhängig sind, sich in keiner Weise auf politische Interessenbindungen einlassen, sich ausschliesslich über Abonnemente finanzieren und jeden Rappen, den sie haben, in Qualität investieren». Die «Republik» sei eine solche Redaktion.
Rolle bei der «Repubik» noch offen
Seine bekannte «Magazin»-Kolumne werde er «gegebenenfalls bis Ende Jahr fortführen», sagt Binswanger. Welche Funktion der Autor und Kolumnist ab 2018 bei der «Republik» haben wird, ist noch unklar: «Für die genaue Festlegung meiner Rolle sind noch mehrere Optionen offen».
Binswanger studierte Philosophie und Komparatistik in Berlin und Paris. Seine journalistische Laufbahn startete er als freier Journalist für das «Magazin», die «Weltwoche» und «Les Inrockuptibles» in Paris. Von 2005 bis 2007 war er Paris-Korrespondent der «Weltwoche». Seit 2007 ist er Redaktor beim «Magazin», bis 2013 mit Standort Paris. Seit 2008 schreibt er eine wöchentliche Kolumne für das «Magazin».
Mit der Verpflichtung von Binswanger hat die «Republik», gegründet von Constantin Seibt und Christof Moser, bereits sieben Journalisten unter Vertrag. Anfang August verkündete das Online-Magazin die ersten Journalisten-Zugänge. Darunter sind der Reporter Carlos Hanimann (bisher Woz), die ehemalige Bildchefin der NZZ, Brigitte Meyer, und Adrienne Fichter, welche bei der NZZ das Social-Media-Team leitete (persoenlich.com berichtete). «Wir freuen uns sehr, 2018 mit dem profilierten Autor und Kolumnisten Daniel Binswanger an Bord ins erste Jahr der ‹Republik› zu starten», sagt Co-Gründer Moser gegenüber persoenlich.com.
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