17.06.2024

SRG

Ein kurzer Hinweis soll die Marken stärken

Seit Anfang Juni blenden die «Tagesschau» und weitere Fernsehsendungen die Textzeile «Im Auftrag der SRG SSR» ein, um die «Verbindung der SRG mit SRF aufzuzeigen». Was es damit auf sich hat.

In dem Moment, wenn das Startsignet der «Tagesschau» ausklingt und die Moderatorin erscheint, sieht man unten rechts im Bild neuerdings eine Einblendung. Bei SRF steht dort «Im Auftrag der SRG SSR», bei den Romands heisst es «Une production RTS groupe SRG SSR». Diese Hinweise erscheinen seit Anfang Juni in zahlreichen Nachrichten- und Informationssendungen, bei SRF neben der «Tagesschau» etwa auch bei «10 vor 10», «Schweiz aktuell» oder «Kassensturz».

Auf die Nachfrage nach den Gründen für diese Massnahme teilt die SRG-Medienstelle mit: «Viele Menschen in der Deutschschweiz nutzen und schätzen eigenproduzierte Angebote von SRF, wissen jedoch nicht, dass diese auch Teil der SRG sind.» Die Einblendung solle darum die Verbindung der SRG mit SRF und dessen Eigenproduktionen aufzeigen. Dabei handle es sich um eine klassische Markenzuordnung, wie sie andere Unternehmen, die mehrere Marken führen, ebenfalls vornehmen.

Die Umsetzung erarbeiten die Unternehmenseinheiten in den Sprachregionen, also SRF, RTS, RSI und RTR, selbst. Darum sind die eingeblendeten Botschaften unterschiedlich. Hinzu komme, dass es für die Aussage «Im Auftrag der SRG SSR» keine wortgetreue französische Übersetzung gebe, wie die SRG weiter mitteilt.

Aktuell sind solche Hinweise erst in Fernsehsendungen zu sehen. In den Radioprogrammen werde eine entsprechende Kennzeichnung «zu gegebener Zeit» folgen. «Weitere Kommunikationsmassnahmen sind nicht vorgesehen», heisst es bei der SRG.

Ob die getroffenen Massnahmen tatsächlich helfen, «die Marken der SRG zu stärken», wie man sich das erhofft, darf bezweifelt werden. Schon heute werden SRF und SRG oft synonym verwendet, auch von Leuten, die es besser wissen müssten. Wenn nun die Kürzel kommentarlos als Einblendung auftauchen, trägt dies kaum zur Klärung der unterschiedlichen Aufgaben und Rollen von Mutter- und Tochterunternehmen bei.


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