09.02.2021

Presseförderung

Interessengemeinschaft bekommt Unterstützung

Der Verband Medien mit Zukunft befürwortet die Anliegen der neu gegründeten «IG kleine und mittlere Verlage». Beide fordern eine rasche Umsetzung des Medienförderpakets.

Im traditionellen Verlegerverband (VSM) tobt ein Richtungsstreit über den aktuellen Vorschlag zur Medienförderung (persoenlich.com berichtete). Die Grossverlage um TX-Group-Chef und Verlegerpräsident Pietro Supino fordern mehr Geld für sich und damit eine Abkehr von der Holdingklausel und der Degression bei der Digitalförderung. Dabei seien es genau jene Instrumente, die eine Vielfalt in der Schweizer Medienlandschaft ermöglichten und zwar durch eine faire Verteilung der öffentlichen Mittel, schreibt der Verband Medien mit Zukunft (VMZ) in einer Mitteilung vom Dienstag.

Offen für unzufriedene VSM-Mitglieder

Die «IG kleine und mittlere Verlage» habe dies erkannt und sorge mit dem öffentlichen Einstehen für ihre Positionen für einen Streit innerhalb des VSM (persoenlich.com berichtete). Der VMZ stehe der neuen IG mit grossem Wohlwollen gegenüber, seien die Positionen doch deckungsgleich. Die Türen des VMZ stünden allen kleinen und mittleren Verlagen offen, die sich für eine rasche Umsetzung des vorliegenden Pakets einsetzten und ihre Interessen im alten Verlegerverband nicht mehr gewahrt sähen, schreibt der VMZ weiter. Verlage, die an einer schrittweisen Transformation der Medienlandschaft ins digitale Zeitalter interessiert seien, könnten im VMZ eine neue Heimat finden.

Die Interessen der kleinen und mittleren Verlage sowie der Online-Medien würden in der Lobbyarbeit des Verlegerverbands VSM schlicht von denen der Grossverlage überlagert. Beim VMZ fänden kleinere Medienhäuser hingegen eine Diskussion auf Augenhöhe und eine echte Vertretung kollektiver Interessen. Denn eines sei gewiss: «Nur mit einem geeinten Vorgehen können wir gemeinsam eine öffentliche Journalismusfinanzierung anstossen, die die Medienvielfalt erhält oder sogar ausbaut.»

«Eile ist geboten»

Die Medienvielfalt ist gemäss VMZ kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für eine qualitativ hochstehende Berichterstattung, die wiederum Voraussetzung für eine lebendige Demokratie ist. «Eine Medienlandschaft, die nur aus einem oder allenfalls mehreren Grossverlagen besteht, deren Produkte inhaltlich im Wesentlichen deckungsgleich sind, können diese Medienvielfalt nicht gewährleisten», heisst es in der Mitteilung weiter.

Nur mit dem neuen Paket inklusive indirekter Förderung, digitaler Förderung und einer überproportionalen Förderung kleinerer und regionaler Titel, könne die Medienvielfalt in der Schweiz gerettet und ausgebaut werden. Dieses Paket müsse in der vorliegenden Form und noch in der Frühlingssession vom Parlament verabschiedet werden, damit es Anfang 2022 in Kraft treten könne. «Eile ist geboten.» (pd/lom)



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