10.04.2017

Tages-Anzeiger

Ist dieser Artikel lesenswert?

Seit Februar experimentiert «Tages-Anzeiger online» mit der Feedback-Funktion «Ist dieser Artikel lesenswert?». Nun veröffentlicht die Redaktion um Digitalchef Michael Marti erstmals Zahlen.
Tages-Anzeiger: Ist dieser Artikel lesenswert?

«Ist dieser Artikel lesenswert?». Mit einer kurzen Frage am Ende der Artikel und einem Klick auf den Ja- oder Nein-Knopf können Leser ihr Urteil abgeben. Sofort ist zu sehen, wie das Ergebnis der Gesamtleserschaft ausfällt: Zwei blaue Balken zeigen den Anteil der Ja- und Nein-Stimmen.

Nun hat die «Tages-Anzeiger»-Redaktion erstmals Zahlen veröffentlicht. Laut einer Mitteilung, die persoenlich.com vorliegt, basieren diese Auswertungen auf Leserreaktionen zu 1192 Onlineartikeln, die seit Einfühung der Funktion im Februar publiziert worden sind. Seither sei die Feedbackfunktion rund 500'000 Mal betätigt worden. Durchschnittlich sind es laut Tamedia rund 450 Antworten pro Artikel. Es gebe einzelne Artikel, die über 4000 Bewertungen erhalten haben.

Die durchschnittliche Wertung von 1200 Artikeln betrage 80 Prozent, also beurteilen im Durchschnitt 8 von 10 Lesern einen Artikel auf Tagesanzeiger.ch als «lesenswert».

Ausgesprochen schlecht weg kommt zum Beispiel «63-jährige ziert ‹Sports Illustrated›-Cover», ein Panorama-Artikel, den nur 23 Prozent der Nutzer als «lesenswert» taxierten.  

Spitzenwerte verzeichnet hingegen der Text «Saddams Warnungen», ein Beitrag, den bis heute 3900 User bewerteten, 99 Prozent davon als «lesenswert». «Zudem war der Text am Publikationstag meistgelesen auf unserer Webseite. Das ist ein wunderbares Feedback, das motiviert uns ungemein», sagt Michael Marti, Leiter Digital und Mitglied der Chefredaktion von «Tages-Anzeiger» und «SonntagsZeitung», auf Anfrage von persoenlich.com.

Michael Marti

Und welche Lehren zieht Marti aus den Bewertungen? «Es zeigt sich, dass eine hohe Reichweite keine Garantie für eine hohe Wertung ist. Ein Beispiel: Der Artikel «Clintons Fotobombe» war einer der meistgelesenen Beiträge im Monat März, er erreichte indessen bei den Lesern nur 69 Prozent Zustimmung». Als Bezahltitel müsse man die Kundenzufriedenheit genau beachten. «Dass diese Strategie richtig ist, zeigt sich am Beispiel 12-App: Hier sind die Leserwertungen seit dem Launch im Oktober 2015 integriert und helfen uns beim Optimieren der redaktionellen Gewichtung», sagt Marti.



Aufschlussreich sei zudem die Analyse der Bewertungen nach Ressorts: Ausland, Inland und Wirtschaft schneiden laut der Mitteilung im Urteil der Leser gut ab, wohingegen die Wertungen bei Panorama-Stoffen signifikant tiefer seien. (cbe/eh)



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